Afrikanische Schweinepest an Landesgrenze entdeckt - was zu tun ist

Vor fast zwei Jahren brach die Afrikanische Schweinepest zum bisher
einzigen Mal im Südwesten aus. Danach wurde der Umgang mit der
gefährlichen Tierseuche geprobt. Das könnte nun hilfreich sein.

Stuttgart (dpa/lsw) - Nach dem Ausbruch der Schweinepest in Hessen
bereitet sich auch Baden-Württemberg auf mögliche Nachweise vor allem
im Norden des Landes vor. «Die Afrikanische Schweinepest ist
weiterhin ein Risiko», sagte der baden-württembergische
Landwirtschafts- und Verbraucherminister Peter Hauk. Ausbrüche in
Süd- und Osteuropa hätten das Risiko erhöht, dass kontaminierte
Lebensmittel aus dem Urlaub mitgebracht und nicht so entsorgt würden,
dass sie vor Wildschweinen sicher sind. Auch die Entwicklung in
Brandenburg und Sachsen werde beobachtet.

Vor einigen Tagen war bekanntgeworden, dass bei einem Tier in Hessen
die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen wurde. Die für den
Menschen ungefährliche Viruserkrankung betrifft Haus- und
Wildschweine und verläuft fast immer tödlich. Es gibt keine
Möglichkeit, die Schweine durch eine Impfung zu schützen. Die
Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über
kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Futter
übertragen werden. 

Jäger in den baden-württembergischen Stadt- und Landkreisen an der
Landesgrenze zu Hessen sollten häufiger und stärker jagen und ab
sofort erlegtes Schwarzwild auf Schweinepest untersuchen lassen, riet
der CDU-Minister. Auch sollten vor allem Jäger, Förster und Landwirte
gefundenes totes Wild und auffällige lebende Wildschweine bei den
Tiergesundheitsbehörden melden. So könne eine mögliche Verbreitung
des Virus in der Wildschweinepopulation in Baden-Württemberg
frühzeitig erkannt werden, sagte Hauk.  

«Der Fall macht wieder einmal deutlich, dass man trotz bester
Schutzmaßnahmen nie eine 100-prozentige Sicherheit vor einem Eintrag
schaffen kann», teilte der baden-württembergische Landesbauernverband
dazu mit. Für schweinehaltende Betriebe stelle die Afrikanische
Schweinepest ein existenzbedrohendes Risiko dar. Neben dem Verlust
des Tierbestandes drohe auch ein Verlust der Genetik und eine
Bestandssperre mit daraus folgenden Platz- und Tierschutzproblemen.
«Umso wichtiger ist es, die eigene Tierhaltung vor dem Eintrag von
Krankheitserregern durch Biosicherheitsmaßnahmen zu schützen»,
appellierte der Verband an seine Mitglieder. Das könne auch beim
Vorbeugen und Bekämpfen anderer Krankheitserreger wie Salmonellen
oder Influenza nutzen. 

Landesminister Hauk rief aber auch die Bevölkerung auf, vorsichtig zu
sein. Lebensmittel- und Speisereste sollten beim Wandern oder dem
Aufenthalt in der Natur nicht zurückgelassen, Speisereste am Rast-
oder Parkplatz ausschließlich in gut verschließbaren Mülleimern
entsorgt oder Reste wieder mit nach Hause genommen werden. «Werfen
Sie die Speisereste auf gar keinen Fall in die Landschaft», sagte
Hauk. 

Um verendete Wildschweine aufzuspüren, können in Baden-Württemberg
nach einem Nachweis unter anderem Kadaver-Suchhunde, Drohnen und
Desinfektionsschleusen eingesetzt werden. Die Behörden im Land
absolvieren zudem regelmäßig Tierseuchenübungen, auch zur
Geflügelpest. 

Der erste Fall in Deutschland wurde am 10. September 2020 bei einem
Wildschwein in Brandenburg nachgewiesen. Der erste und bisher auch
letzte Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Baden-Württemberg
passierte in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Forchheim
(Landkreis Emmendingen) Ende Mai 2022. Nach Auskunft des
Agrarministeriums war die Ursache wahrscheinlich, dass Schweine
Zugang zu unsachgemäß entsorgten, virushaltigen Speiseabfällen
hatten. 

Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK

Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.

Jetzt der TK beitreten





Zur Startseite