51 Anträge auf Anerkennung von Corona-Impfschäden bewilligt Von Christina Sticht, dpa

Wer nach eigener Überzeugung wegen der empfohlenen Corona-Impfung
schwer und langfristig erkrankt ist, kann Entschädigung beim Land
beantragen. Die Mehrheit dieser Anträge wird allerdings abgelehnt.

Hannover (dpa/lni) - Seit Beginn der Corona-Schutzimpfungen Ende 2020
sind in Niedersachsen 51 Anträge auf Impfschäden bewilligt worden.
Die Mehrheit der Anträge wurde abgelehnt, wie das
Gesundheitsministerium in Hannover auf Anfrage der Deutschen
Presse-Agentur mitteilte. Demnach wurden beim zuständigen Landesamt
für Soziales, Jugend und Familie bis zum 2. April dieses Jahres
insgesamt 827 Anträge auf Anerkennung eines Impfschadens im
Zusammenhang mit Corona-Impfungen gestellt, 437 wurden abgelehnt. In
den anderen 339 Fällen war die Entscheidung noch offen. 

«Die Ablehnungen erfolgen hauptsächlich, weil ein Kausalzusammenhang
zwischen der Impfung und den vorliegenden Gesundheitsstörungen nicht
mit hinreichender Wahrscheinlichkeit hergestellt werden kann»,
erläuterte ein Ministeriumssprecher. Wer einen dauerhaften
gesundheitlichen Schaden durch eine empfohlene Impfung erleidet, hat
Anspruch auf Versorgung nach Regeln des Bundesversorgungsgesetzes.
Dafür muss die Gesundheitsstörung allerdings als Impfschaden
anerkannt sein.

Nur sehr wenige Menschen entwickeln dauerhafte gesundheitliche
Probleme nach einer Impfung. Laut dem Impfquotenmonitoring des Robert
Koch-Instituts wurden seit Beginn der Pandemie allein in
Niedersachsen mehr als 20 Millionen Impfungen gegen Covid-19
verabreicht. 6,4 Millionen Menschen sind landesweit mindestens einmal
geimpft. Einen Antrag auf Anerkennung eines Impfschadens stellten
also nur 0,01 Prozent von ihnen.

Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi betonte, dass
Impfungen schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle verhinderten. Sie
schützten auch diejenigen, die nicht die Möglichkeit hätten, sich
selbst zu schützen wie zum Beispiel Säuglinge oder Personen mit
Vorerkrankungen. «Viele Krankheiten konnten durch Herdenimmunität
erfolgreich ausgerottet werden», sagte der SPD-Politiker, der selbst
Arzt ist, der dpa. «Und auch mit Blick auf Covid-19 ist es dank eines
großen Anteils geimpfter Menschen gelungen, dem Virus die
Gefährlichkeit zu nehmen und letztendlich die Pandemie hinter uns zu
lassen.»

Philippi räumte ein, dass es in seltenen Fällen bei Impfungen zu
gesundheitlichen Nebenwirkungen kommen kann. «Auch diese Menschen
dürfen wir nicht im Stich lassen und deshalb unterstützen wir sie mit
einem umfassenden Beratungsangebot», sagte der Minister. Im Sommer
2023 wurde eine neue Hotline für Long-Covid- und sogenannte
Post-Vac-Betroffene eingerichtet, also Menschen, die nach einer
Impfung gesundheitliche Probleme entwickeln. Philippi sagte: «Die
Rückmeldungen zeigen uns, dass dieses Angebot positiv wahrgenommen
wird.»

Laut dem für Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Institut ist
«Post-Vac» keine medizinisch definierte Bezeichnung einer Erkrankung.
Unter dem Begriff werden dem Bundesinstitut zufolge verschiedene
länger andauernde Beschwerden beschrieben, wie sie auch mit Long-
oder Post-Covid in Verbindung gebracht werden.

Zu den Symptomen gehören laut dem Long-Covid-Infoportal der
Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) Mattigkeit, auch Fatigue
genannt, Belastungsintoleranz, Luftnot, neurokognitive Störungen wie
Konzentrationsschwäche und Vergesslichkeit, Schlafstörungen und
Riech- und Geschmacksstörungen.

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