Droge MDMA bei Belastungsstörung? US-Expertengremium rät davon ab
Washington (dpa) - Ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA
lehnt eine neue Therapie gegen posttraumatische Belastungsstörung mit
der auch als Ecstasy bekannten chemischen Verbindung MDMA ab. Neun
von elf Fachleuten stuften in einer Sitzung am Dienstag die
Behandlungsmethode mit der psychoaktiven Droge als nicht effektiv
ein. Die Frage, ob die Vorteile die Risiken aufwiegen würden, wurde
sogar mit zehn zu eins Stimmen verneint. Eine Einführung wäre
verfrüht, resümierten einige Experten. Das Votum des Gremiums ist
nicht bindend, bei der Zulassung von Medikamenten und Therapien folgt
die FDA ihm aber in der Regel.
Der Stoff aus der Gruppe der Methylendioxyamphetamine ist weltweit
als Partydroge bekannt, die ein Gefühl der Glückseligkeit und der
sozialen Verbundenheit herstellen kann. Allerdings können auch
Komplikationen und gefährliche Nebenwirkungen auftreten, von
Angstzuständen und Herzrasen bis hin zum Tod durch ansteigende
Körpertemperatur und Austrocknung.
Die Expertinnen und Experten machten in der Sitzung Medienberichten
zufolge klar, dass die Arznei der Firma Lykos Therapeutics auf
MDMA-Basis einige vielversprechende Ergebnisse gezeigt habe, wenn es
um die Überwindung von posttraumatischen Belastungsstörungen geht,
die häufig von Einsätzen in Kriegsgebieten oder sexuellem Missbrauch
herrühren. Sie äußerten sich aber auch besorgt über das
Missbrauchspotenzial des Wirkstoffes, der in den USA wie auch
Deutschland verboten ist.
Ein weiteres Problem bei der Studie war, dass die objektive
Evaluierung wegen der starken Wirkung von MDMA schwierig ist:
Normalerweise sollten Probanden nicht erraten können, ob sie
tatsächlich eine neue Substanz erhalten oder ein Placebo. Doch die
besondere Wirkung auf das Bewusstsein ließ die meisten Probanden mit
MDMA-Einnahme ganz genau wissen, in welcher Gruppe der Studie sie
sich befanden.
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