Verband: Erstmals weniger als 900 Apotheken in Sachsen
Steigende Kosten und Personalmangel bringen Apotheken in eine
wirtschaftlich prekäre Lage. Das hat auch Folgen für eine wohnortnahe
Arzneimittelversorgung - Sachsens Apotheker schlagen erneut Alarm.
Leipzig (dpa/sn) - In den vergangenen 15 Jahren ist nach Angaben des
Sächsischen Apothekerverbandes etwa jede zehnte Apotheke in Sachsen
geschlossen worden. Ihre Zahl habe sich auf aktuell 895 reduziert und
sei damit erstmals unter 900 gesunken, teilte der Verein in Leipzig
am Dienstag zur bundesweiten Aktionswoche «Wir sehen rot» mit. Damit
werde auf «die chronische Unterfinanzierung und längst überfällige
Honoraranpassung» aufmerksam gemacht.
Als Gründe der Entwicklung im Freistaat nannte der Verband steigende
Kosten bei seit 20 Jahren «nahezu gleichbleibendem Festhonorar»,
Mangel an pharmazeutischen Fachkräften und anhaltende Lieferengpässe,
die «einen enormen Mehraufwand» verursachten. Unter diesen
Bedingungen sei die flächendeckende Versorgung gefährdet, warnte
Verbandsvize Reinhard Groß. «Jede zehnte Apotheke in Sachsen schreibt
bereits rote Zahlen, weitere dreißig Prozent gelten als gefährdet.»
Der Verband fordert dringend verlässliche Rahmenbedingungen, die auch
den künftigen Generationen Planungssicherheit «und vor allem mehr
Zeit für die Arbeit in ihrem Heilberuf bietet». Die bisher bekannten
Pläne zur geplanten Apothekenreform würden die derzeitige Lage
«massiv verschlechtern», hieß es. «Statt mit Scheinlösungen von d
en
eigentlichen Problemen abzulenken», solle der
Bundesgesundheitsminister endlich mit Fachleuten aus der
Versorgungspraxis sprechen, um die Lage wirklich zu verbessern.
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