NRW startet landesweite Kampagne zu Organspenden
Organspenden werden dringend gesucht. Allein in NRW warten 1800
Menschen auf ein neues Organ. Doch die Spendenbereitschaft ist
niedrig. NRW will gegensteuern - gesellschaftlich und politisch.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Nordrhein-Westfalen startet eine landesweite
Aufklärungskampagne zu Organspenden und hofft damit auf eine höhere
Spendenbereitschaft in der Bevölkerung. Allein 1800 Menschen warteten
allein in NRW auf ein Spenderorgan, teilten Gesundheitsminister
Karl-Josef Laumann (CDU) und das Westdeutsche Zentrum für
Organtransplantation am Donnerstag in Düsseldorf mit. Doch nur 166
Organe seien 2023 gespendet worden.
Die Initiative «#NRWEntscheidetSich» will erreichen, dass sich mehr
Menschen überhaupt mit dem Thema Organspende befassen und eine Wahl
treffen. Dabei gehe es nicht um «richtig oder falsch», betonten die
Organisatoren. Die Kampagne werde auf vielen digitalen Kanälen wie
Facebook, Instagram und X (vormals Twitter) ausgerichtet.
Unternehmen, Vereine und Initiativen aus ganz NRW können Partner
werden.
Die Initiative ist die Ausweitung des Pilotprojekts
«#RuhrEntscheidetSich», das nach Angaben der Initiatoren seit einigen
Monaten sehr erfolgreich im Ruhrgebiet läuft. Mittlerweile
beteiligten sich daran rund 30 Partner entlang der Ruhr. Über die
Internetseite «ruhrentscheidetsich.de» seien bereits mehr als 7000
Organspendeausweise bestellt worden.
«Es geht nicht um Bekehrung und es geht auch nicht um Druck oder
Zwang», sagte Professor Jochen A. Werner, Vorstandsvorsitzender der
Universitätsmedizin Essen. «Es geht darum, die Menschen zu ermutigen
und zu befähigen, sich fundiert mit dem Thema Organspende zu befassen
und ihre wirklich persönliche Entscheidung zu treffen.»
Für ihn sei es schwer erträglich, die gravierenden Folgen des
Organmangels zu erleben, sagte Werner. In der Essener
Universitätsmedizin gebe es Top-Medizinerinnen und Mediziner, eine
hervorragende Infrastruktur und modernste Geräte für
Transplantationen. «Und am Schluss können wir es nicht, weil es an
Organen mangelt und man sieht dann die Folgen.»
Die aktuelle Situation führe zu einer «zermürbenden Verzweiflung bei
den Menschen, die dringend auf Organe angewiesen sind, die auf
Wartelisten stehen, oft jahrelang und oft auch leider vergebens,
sagte Werner. Besonders erschütternd sei es, wenn Eltern hilflos
zuschauen müssten, wie ihre Kinder ohne Aussicht auf Heilung blieben,
weil die benötigten Organe nicht verfügbar seien. Essen hat nach
Angaben Werners das größte Transplantationszentrum in NRW, das neben
fünf anderen in Deutschland alle Organe transplantieren kann.
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