Duo bekommt reduzierte Haftstrafen für gefälschte Corona-Impfnachweise

Sie hatten mehr als 1000 Impfnachweise gefälscht. Die Schuld des Duos
stand schon fest, über die Höhe der Strafe musste das Gericht
allerdings noch einmal verhandeln. Nun gab es ein neues Urteil.

München (dpa) - Wegen mehr als 1000 gefälschter Corona-Impfnachweise
ist eine Mitarbeiterin einer Münchner Apotheke zu zweieinhalb Jahren
Haft verurteilt worden. Ihr Bekannter, der die Impfzertifikate im
Darknet verkauft hatte, erhielt unter anderem wegen Verstößen gegen
das Infektionsschutzgesetz eine Gefängnisstrafe von drei Jahren und
neun Monaten, wie ein Sprecher des Landgerichts München I am Freitag
sagte. Bei beiden sei ein Teil der Strafe bereits durch die
Untersuchungshaft abgegolten.

Die Schuld des Duos stand nach einem Urteil des Landgerichts vom
November 2022 bereits fest. Doch nach einer Zurückverweisung durch
den Bundesgerichtshof musste das Landgericht noch einmal über das
Strafmaß entscheiden. Dabei reduzierte sich die Strafe der Frau nun
um sechs, die des Mannes um drei Monate.  Das Urteil ist
rechtskräftig.

Die beiden hatten im Jahr 2021 über mehrere Monate hinweg im großen
Stil Impfzertifikate gefälscht. Diese bot der Angeklagte im Darknet
zum Verkauf an, insgesamt soll er so über 130 000 Euro eingenommen
haben. Dass die Apothekenmitarbeiterin mit einer niedrigeren
Haftstrafe davonkam als ihr Komplize, lag auch an ihrem frühzeitigen
Geständnis. Der Mann hingegen sei mit höherer krimineller Energie
vorgegangen und habe finanziell allein von den systematischen
Fälschungen profitiert, betonte das Gericht.

Die Mittfünfzigerin hatte laut Gericht im Jahr 2017 eine kurze Affäre
mit dem Enddreißiger gehabt und danach eine toxische Beziehung mit
ihm geführt, in der sie laut Gericht immer wieder versucht hatte,
sich die Zuneigung des Mannes durch finanzielle Gefallen zu sichern.