Kassen-Zahnärzte kritisieren Amalgam-Verbot durch EU

Berlin (dpa) - Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) hat
das von der Europäischen Union ab 2025 beschlossene Verbot von
quecksilberhaltigen Zahnfüllungen kritisiert. «Ein Wegfall von
Dentalamalgam wird die Versorgung insbesondere von vulnerablen
Patientengruppen deutlich erschweren», sagte KZBV-Vorstandschef
Martin Hendges dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag). Derzeit
stünden keine «mit ausreichender Evidenz» hinterlegten
Alternativmaterialien für alle Versorgungsformen zur Verfügung. Um
diese Wissenslücke zu schließen, müsse weiter geforscht werden und
Ergebnisse lägen erst in einigen Jahren vor. Quecksilber wird für
Amalgam verwendet. 

Unterhändler des Parlaments und der EU-Staaten hatten sich vergangene
Woche auf die neuen Vorgaben geeinigt. Demnach sollen in der EU
quecksilberhaltige Zahnfüllungen ab 2025 weitgehend verboten werden,
um Gesundheit und Umwelt vor den schädlichen Auswirkungen von
Quecksilber zu schützen. Ausnahmen soll es geben, wenn ein Zahnarzt
oder eine Zahnärztin eine solche Füllung etwa aufgrund von
medizinischen Bedürfnissen des Patienten für unbedingt erforderlich
hält. 

Hendges sagte, bei fachgerechtem Einsatz gingen von Dentalamalgam
keine Gesundheitsgefahren aus. Zudem sei eine Umweltgefährdung in
Deutschland nahezu ausgeschlossen, da sich die Sicherungsmaßnahmen
etabliert hätten und umfänglich seien. «Grundsätzlich lässt sich

sagen, dass Amalgam der älteste, besterforschte zahnärztliche
Werkstoff ist und in den allermeisten Fällen problemlos vertragen
wird», sagte Hendges.  

Trotz quecksilberfreier Alternativen werden nach Angaben des
Parlaments in der EU jährlich immer noch rund 40 Tonnen Quecksilber
für Zahnamalgam verwendet. Derzeitige Vorschriften verböten solche
Füllungen nur bei Kindern unter 15 Jahren sowie bei schwangeren und
stillenden Frauen.  
 

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