Ärztin aus Duderstadt erhält Bewährung für falsche Masken-Atteste

Während der Corona-Pandemie hat eine Ärztin falsche Atteste
ausgestellt, damit Menschen keine Schutzmasken tragen müssen. Auch
Volksverhetzung wird ihr vorgeworfen. Nun gibt es ein Urteil.

Duderstadt (dpa) - Wegen falscher Masken-Atteste in der
Corona-Pandemie sowie weiteren Vorwürfen ist eine Ärztin aus
Duderstadt bei Göttingen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.
Die zur Bewährung ausgesetzte Haftstrafe beträgt ein Jahr und zwei
Monate, wie der Vorsitzende Richter des Amtsgerichtes Duderstadt am
Montag verkündete. Die Ärztin wurde zudem wegen Volksverhetzung und
Beleidigung von Beamten verurteilt. Sie hatte die Taten zuvor
gestanden. 

Mit seinem Urteil folgte das Gericht den Forderungen der
Staatsanwaltschaft und der Verteidigung. Beide hatten sich im Vorfeld
des einzigen Verhandlungstages auf einen Strafrahmen zwischen einem
Jahr und zwei Monaten sowie einem Jahr und sechs Monaten Haft auf
Bewährung verständigt. Das Geständnis war Bedingung für diese
Einigung. Zusätzlich zu ihrer Bewährungsstrafe muss die Ärztin 1000
Euro an das Kinder- und Jugendhospiz Sternlichter in Göttingen
bezahlen.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Ärztin 16 Atteste
ausgestellt hatte, damit Menschen keine Corona-Schutzmasken tragen
mussten. Dabei hat sie den Angaben nach gewusst, dass die Patienten
keine Erkrankungen hatten, die gegen das Tragen einer Maske sprachen.
Darüber hinaus soll sie bei einer Kundgebung in Herzberg am Harz die
Corona-Impfung mit dem Holocaust verglichen und mehrere Beamte
beleidigt haben. 

Zwei weitere Anklagepunkte wurden eingestellt. Dabei ging es um üble
Nachrede gegen einen anderen Arzt, der Menschen gegen Corona impfte,
sowie zwei sogenannte Impfunfähigkeitsbescheinigungen. Obwohl keine
medizinischen Gründe vorgelegen hätten, habe sie zwei Kindern
bescheinigt, dass sie nicht gegen Masern geimpft werden könnten.