Umfrage: Mehrheit mit keinen größeren Corona-Sorgen im Advent Von Sascha Meyer, dpa
Viele husten und niesen gerade, und auch Corona-Ansteckungen nehmen
wieder zu. Gibt es da vorweihnachtliches Unbehagen bei Glühwein und
Gedrängel in den Einkaufsstraßen?
Berlin (dpa) - Weihnachtsmärkte, Betriebsfeiern, Familientreffen: Die
Adventszeit ist da - nun erstmals wieder ohne Corona-Schutzvorgaben.
Und Befürchtungen vor Infektionen spielen laut einer Umfrage bei den
meisten Menschen auch keine größere Rolle mehr. Fast zwei Drittel
machen sich tendenziell keine Sorgen vor einer Ansteckung im Advent
oder zu Weihnachten, wie die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts
YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab. Deswegen gar
nicht in Sorge sind 36 Prozent, eher nicht 28 Prozent. Sehr besorgt
sind 6 Prozent, etwas 24 Prozent. Gewisse Vorsicht ist für manche
aber doch angebracht, zumal gerade eine Corona-Welle beobachtet wird.
Vor Familienfeiern bei Erkältungssymptomen lieber einen Schnelltest
zu machen, befürworten laut der Umfrage 42 Prozent. Dabei stimmten
18 Prozent voll und ganz zu, es zu machen, und weitere 24 Prozent
stimmten dem eher zu. Ablehnend äußerten sich dagegen 48 Prozent.
Befragt wurden vom 4. bis 6. Dezember 2081 Menschen ab 18 Jahren.
Weihnachtsmärkte mit vielen Besuchern vorsorglich lieber zu meiden,
sagte demnach gut ein Drittel der Befragten von sich selbst -
15 Prozent stimmten voll und ganz zu, weitere 21 Prozent stimmten
eher zu. Wenig oder nichts davon halten 58 Prozent. Lieber mit Maske
zum Geschenkekaufen in volle Geschäfte zu gehen, befürworteten
8 Prozent voll und ganz, weitere 15 Prozent äußerten sich eher
zustimmend. Tendenziell ablehnend äußerten sich 69 Prozent.
Dass die adventliche Stimmung gerade optimistischer zu sein scheint
als die Corona-Lage, hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
kürzlich anklingen lassen. «Im Moment wird die Gefahr, die von Covid
ausgeht, tatsächlich unterschätzt», sagte der SPD-Politiker nach
einem Fachtreffen zu Long-Covid-Beeinträchtigungen. Nach seinen
Angaben lässt sich aus Berechnungen eine Corona-Welle erkennen - mit
einer Inzidenz von etwa 1700 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in
sieben Tagen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) hat dieses hohe Niveau
wegen der größeren Immunität durch Impfungen und Infektionen nun aber
eine andere Bedeutung als in der Pandemie, in den Intensivstationen
der Krankenhäuser spiegele sich dies vorerst auch nicht wider.
Auflagen zu Masken, Tests und Quarantäne wie noch im Winter 2022 gibt
es nun nicht. Gerade mit Blick auf die Festtage rief Lauterbach
Menschen ab 60 Jahren oder mit anderen Risikofaktoren aber auf,
empfohlene Impfungen und Auffrischimpfungen zu nutzen. Wenn man sich
jetzt impfen lasse, sei es auch noch «der optimale Zeitpunkt» für
eine volle Wirkung bis zum Weihnachtsfest. Es sei enttäuschend, dass
bisher nur drei Millionen Menschen Impfungen mit neuen, an aktuelle
Virusvarianten angepassten Präparaten wahrgenommen hätten.
Auch jenseits staatlicher Vorgaben gibt es Appelle zur Vorsicht. Eine
FFP2-Maske etwa beim Bahnfahren oder im Supermarkt zu tragen, sei ein
sehr vernünftiges Verhalten, sagte der rheinland-pfälzische
Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) der dpa. «Wir haben gerade
eine heftige Infektionswelle. Nicht nur Corona, sondern auch andere
Viren sind aktuell sehr im Umlauf. Die Leute werden zum Teil richtig
krank.» Lauterbach empfahl, im Zweifel bei Besuchen bei Menschen aus
Risikogruppen Maske zu tragen oder sich zu testen. «Denn nichts ist
schlimmer als ein Weihnachtsfest, wo man jemanden infiziert, der dann
schwer erkrankt und möglicherweise nicht mehr komplett genesen wird.»
Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK
Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.