Ambulanz auf Rädern soll Patienten mit Covid-Spätfolgen helfen

Für Betroffene von Covid-Spätfolgen gibt es in Deutschland nur wenige
Behandlungszentren. In Thüringen wird deshalb ein Post-Covid-Bus
getestet, der Diagnostik vor Ort mit Telemedizin kombiniert.

Jena (dpa/th) - Zur Behandlung von Menschen mit Langzeitfolgen einer
Corona-Infektion geht in Thüringen ein Post-Covid-Bus auf Tour. Die
rollende Ambulanz ist Kern eines Forschungsprojekts, mit dem das
Universitätsklinikum Jena neue Versorgungsformen für Betroffene im
ländlichen Raum entwickeln will. Die Studie kombiniert wohnortnahe
Untersuchungen mit umfassender telemedizinischer Betreuung wie
Videosprechstunden, wie das Klinikum am Donnerstag mitteilte. Das
Projekt hat nach Angaben von Studienleiter Andreas Stallmach
Modellcharakter für Deutschland, Post-Covid-Busse gebe es hier
bislang nicht.

Zu den Langzeitfolgen einer durch das Corona-Virus ausgelösten
Covid-19-Erkrankung gehören chronische Erschöpfung, erhebliche
Konzentrationsstörungen oder hartnäckige Atembeschwerden. Bei Long
Covid dauern diese Beschwerden länger als vier Wochen nach der
Corona-Infektion an, bei Post Covid länger als zwölf Wochen.

Spezialambulanzen können Bedarf nicht decken

Erkrankte werden bisher vor allem in Spezialambulanzen meist an
Universitätskliniken betreut. Deren Kapazitäten seien nicht
ausreichend, sagte Stallmach. Allein am Uniklinikum Jena stünden 700
Betroffene auf der Warteliste. Teilweise müssten sie Anreisewege von
bis zu 300 Kilometern auf sich nehmen, was für körperlich
beeinträchtigte Menschen beschwerlich sei. «Wenn die Patienten nicht
zu uns kommen können, müssen wir zu den Patienten kommen», sagte der

Mediziner.

In dem mit Geräten für Lungenfunktions-, Konzentrations- und
Gedächtnistests ausgestatteten Bus werden die Patienten untersucht.
Sie erhalten dort eine Einweisung für die Videosprechstunde und ein
Behandlungsprogramm unter anderem mit Rehasport und
Gedächtnistraining, das sie eigenständig zu Hause absolvieren sollen.
Patienten werden nach Angaben des Klinikums durch ihre Hausärzte an
den Bus vermittelt.

Zwei Jahre Testphase für Post-Covid-Bus

Der Post-Covid-Bus soll über einen Zeitraum von zwei Jahren durch
Thüringen fahren, erste Station ist in der kommenden Woche Weimar.
Die Studie ist auf insgesamt 680 Patienten ausgelegt, im Sommer 2026
sollen die Studienergebnisse vorliegen.

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