Hamburger Apotheken am Mittwoch aus Protest teilweise geschlossen

Hamburg (dpa/lno) - Kundinnen und Kunden von Hamburger Apotheken
haben am Mittwoch zeitweise vor verschlossenen Türen gestanden: Wegen
einer bundesweiten Protestaktion hatten viele Apotheken von 13.00 Uhr
bis 16.00 Uhr geschlossen. Rund 90 Prozent der Geschäfte hätten sich
an der Aktion beteiligt, hieß es vom Hamburger Apothekerverein. Die
Versorgung der Bevölkerung während der Protestaktion war durch
Notdienst-Apotheken sichergestellt. 

Die Apothekenteams hatten so auch die Möglichkeit,
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) beim Deutschen
Apothekertag live im Internet zu hören, teilte die Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände (ABDA) mit. Bei dem Apothekertag in
Düsseldorf kommen mehr als 300 Delegierte aus allen Teilen
Deutschland zusammen.

Die Stimmung in der Branche ist schlecht. Bei einer aktuellen,
repräsentativen ABDA-Umfrage gaben rund zwei Drittel (63,6 Prozent)
der Befragten Apothekenbetreiber an, sie befürchteten, dass sich die
wirtschaftliche Lage ihrer eigenen Apotheke in den nächsten zwei bis
drei Jahren verschlechtern werde. Für die Branche sahen sogar über 80
Prozent der Befragten düstere Zukunftsperspektiven.

Die Apothekerverbände fordern deshalb eine rasche Erhöhung der
Apothekenvergütung um 2,7 Milliarden Euro pro Jahr sowie für die
Zukunft eine automatisierte Kopplung des Honorars an die
Kostenentwicklung. Der für die Apothekenhonorierung besonders
wichtige Festzuschlag auf die per Rezept verordneten Medikamente sei
zuletzt 2013 erhöht worden, begründet die ABDA die Forderung.