Apotheker: Lieferengpässe bei mehr als 500 Arzneimitteln
Wer am Mittwoch zur Apotheke muss, sollte das möglichst vormittags
erledigen. Die Thüringer Apotheker trommeln erneut zu einer
Protestaktion - und blicken mit Sorge auf den Winter.
Erfurt (dpa) - Der Thüringer Apothekerverband sieht die
Versorgungslage mit Arzneien auch in diesem Winter gefährdet. «Unsere
Apotheken vor Ort managen aktuell Lieferengpässe bei mehr als 500
Arzneimitteln, darunter wichtige Antibiotika, Krebsmedikamente und
Insuline», erklärte der Verbandsvorsitzende Stefan Fink am Montag,
zwei Tage vor einer bundesweiten Protestaktion. Am Mittwoch wollen
die meisten Apotheken in Thüringen nach Verbandsangaben ab 13 Uhr
schließen. «Anders als die Bundesregierung verlautbaren lässt, ist
die Arzneimittelversorgung in unserem Land tatsächlich gefährdet.»
Bessere Finanzierung gefordert
Zugleich rügte Fink, dass die staatliche Vergütung der Apotheken seit
10 Jahren nicht angepasst worden sei. Stattdessen habe es in diesem
Jahr sogar eine Honorarkürzung gegeben. «Inflation, Personal- und
Energiekostenentwicklungen lasten selbstverständlich auch auf den
Apotheken», sagte Fink. Einen Ausgleich gebe es jedoch bisher nicht.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte kürzlich
gesagt, es gebe diesen Winter eine stabilere Versorgungslage mit
Arzneimitteln besonders für Kinder. Ähnlich äußerte sich Thüringe
ns
Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke).
Bundesweit wollen sich die Apotheker am Mittwoch für eine bessere
Finanzierung einsetzen und ab Mittags schließen. Eine ähnliche Aktion
hatte es bereits im Juni gegeben. Verbandsangaben zufolge steckt jede
zehnte Apotheke in den roten Zahlen. Gebe es keinen Dialog mit
Lauterbach, drohe eine große Protestwelle im Herbst, hieß es.
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