Schadstoffe im Urin von Kindern rückläufig

Seit zwölf Jahren wird in Nordrhein-Westfalen regelmäßig der Urin von

Kindergartenkindern auf bestimmte Schadstoffe untersucht. Die meisten
Werte sind rückläufig, aber es gibt Ausnahmen.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Schadstoffbelastung des Urins von Kindern
in Nordrhein-Westfalen ist überwiegend rückläufig. Das haben am
Montag veröffentlichte Zeitreihen-Messungen des Landesamtes für
Umwelt und Verbraucherschutz ergeben. Durch schärfere Richtlinien
seien in den vergangenen Jahren bei einzelnen Substanzen deutliche
Rückgänge erreicht worden, teilte das NRW-Umweltministerium in
Düsseldorf mit.

Dies gelte etwa für die als Konservierungsmittel eingesetzten
Parabene und das seit 2020 verbotene Insektizid Chlorpyrifos. Die
Belastung der Kinder mit dem Herbizid Glyphosat sei seit Beginn der
Untersuchungen auf konstant niedrigem Niveau.

Anders sehe es für die Insektizide aus der Pyrethroid-Gruppe aus, die
im häuslichen Umfeld verwendet werden - etwa zur Imprägnierung von
Bodenbelägen und Polstermöbeln oder in Elektroverdampfern zur
Bekämpfung von Mücken. Für diese Substanzgruppe sei eine
kontinuierliche Zunahme der Belastung zu beobachten, die aber
gesundheitlich noch unbedenklich sei.

«Unsere Kinder sind täglich über Alltagsprodukte und Spielsachen
unterschiedlichsten chemischen Stoffen ausgesetzt», sagte
NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) zu den
Untersuchungsergebnissen. Gerade bei Kindern sei es deshalb wichtig,
die Schadstoffbelastung zu reduzieren, denn bestimmte Substanzen
könnten sich negativ auf die Entwicklung oder das Hormonsystem der
Kinder auswirken.

Seit dem Jahr 2014 seien bestimmte Parabene als Konservierungsmittel
in Kosmetika nicht mehr zugelassen. Der Rückgang der Belastung bei
den untersuchten Kindern zeige, dass die Regulierungen greifen.

Dagegen sei dies beim Konservierungsmittel der sogenannten
Isothiazolinone nicht der Fall. Trotz Verbots für Kosmetika 2017 sei
die Belastung der untersuchten Kinder konstant. Nun müsse geprüft
werden, ob die Belastung aus anderen Quellen stamme.

Die Belastung mit Bisphenol A nehme dagegen ab. Die Verwendung war
EU-weit in mehreren Bereichen beschränkt worden - vor allem wegen
seiner unerwünschten Wirkung auf die Fortpflanzungsfähigkeit.
Bisphenol A ist eine synthetische Chemikalie, die in vielen Produkten
verwendet wird - darunter wiederverwendbare Wasserflaschen,
Trinkwasserleitungen und Lebensmittelbehälter aus Kunststoff und
Metall wie etwa Konservendosen. Laut Bundesinstitut für
Risikobewertung (BfR) kommt sie auch in Smartphones oder DVDs vor.
Menschen nehmen die Substanz demnach hauptsächlich mit der Nahrung
auf, aber auch Luft, Staub oder Wasser seien mögliche Quellen.

Für die Studie wurde der Urin von 250 Kindern aus 17 verschiedenen
Kitas untersucht. Untersucht wurden die Urinproben auf bestimmte
Weichmacher, Konservierungsmittel, Umweltphenole und auf ausgewählte
Pestizide.

Das Landesamt untersucht seit dem Jahr 2011 regelmäßig in Kitas die
Belastung von zwei bis sechs Jahre alten Kindern aus
Nordrhein-Westfalen auf Schadstoffe im Urin. Inzwischen liegen
Ergebnisse aus insgesamt vier Untersuchungszeiträumen (2011/12,
2014/15, 2017/18, 2020/21) vor.

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