Mediziner: Maskentragen im Herbst und Winter weiter sinnvoll

Die Hochphase der Coronapandemie scheint weit weg, das Maskentragen
sind wir nicht mehr gewohnt. Ein Infektiologe aus Jena rät in
bestimmten Situationen im Herbst und Winter aber dazu.

Erfurt (dpa/th) - Für den Jenaer Infektionsmediziner Mathias Pletz
gibt es gute Gründe, in diesem Herbst und Winter erneut zur Maske zu
greifen und bei einer Corona-Infektion zu Hause zu bleiben.

Zwar sei nach drei Jahren mit Corona die Grundimmunität durch
Schutzimpfungen und überstandene Infektionen hoch, sagte der Leiter
des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am
Universitätsklinikum Jena der Deutschen Presse-Agentur. «Aber es wird
wohl der erste Winter ohne Maskenpflicht - und das ist die große
Unbekannte. Dabei geht es nicht nur um Corona, sondern auch um die
anderen Atemwegserreger, die jetzt zurückkommen.»

Daher halte der Infektiologe das Maskentragen in bestimmten
Situationen weiterhin für sinnvoll. «Wenn man Risikofaktoren für
einen schweren Corona-Verlauf hat oder wenn man infiziert ist, macht
die Maske Sinn», sagte Prof. Pletz. Sein Rat: Wer mit leichten
Symptomen wie Halskratzen zur Arbeit gehe, sollte Maske tragen.

«Es wäre gut, wenn wir einen solchen Kulturwandel hinkriegen wie in
Asien, wo freiwilliges Maskentragen in der Infektionssaison völlig
normal ist», sagte Mathias Pletz. Bei steigenden Inzidenzen seien
Masken auch in Krankenhäusern ein Thema, vor allem in Bereichen mit
immungeschwächten und deshalb besonders für Infektionen anfälligen
Patienten.

In den vergangenen drei Jahren war die Maskenpflicht in
unterschiedlichen Ausprägungen eine wichtige Maßnahme zur
Pandemiebekämpfung. Das hatte auch die Zahl von Infektionen mit
anderen Atemwegsviren wie Influenza oder das RS-Virus sowie Erreger
der bakteriellen Lungenentzündung (Pneumokokken) verringert.

Mathias Pletz plädiert auch dafür, dass Risikogruppen die ihnen
empfohlenen Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19 in Anspruch nehmen.
Die Stiko empfiehlt die Impfung mit den auf die aktuell
vorherrschenden Virusvarianten abgestimmten Impfstoffen unter anderem
Menschen ab 60 Jahren, Personen mit bestimmten Vorerkrankungen ab
einem Alter von sechs Monaten, Pflege- und Gesundheitspersonal sowie
Angehörigen von Risikopatienten. Eine Impfung könne nach Studienlage
auch das Risiko für Langzeitfolgen einer Corona-Infektion reduzieren,
so Pletz.

Gleichermaßen können freiwillige Corona-Selbsttests sinnvoll bleiben.
«Wenn man leichte Symptome hat und unsicher ist, ob das Corona ist,
kann man das machen», so Prof. Pletz. Für wichtiger als einen Test
aber halte er rücksichtsvolles Verhalten: «Wenn man klare Symptome
hat, bleibt man zu Hause.»

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