Wie lange Kinder und Jugendliche vor dem Bildschirm sitzen sollten

Soziale Netzwerke, Fernsehen, Zocken: Wie viel Zeit Kinder und
Jugendliche damit verbringen, dürfte in vielen Familien ein
Streitthema sein. Fachleute geben Eltern nun klare Orientierungswerte
an die Hand.

Berlin (dpa) - Ab in den Schrank mit der Konsole und eine Sanduhr
neben das Tablet: Mit konkreten Tipps wollen Fachleute Eltern helfen,
die Bildschirmzeit ihrer Kinder zu begrenzen. Für Kinder und
Jugendliche sei es umso besser, je weniger Zeit sie vor Bildschirmen
verbringen, heißt es in einer Leitlinie die unter Federführung der
Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und mit
Beteiligung der Uni Witten/Herdecke entstanden ist. Darin geht es
darum, einer Suchtentwicklung vorzubeugen.

Die empfohlene gesamte Bildschirmzeit vom Fernsehen über das Zocken
am Computer bis zur Internetnutzung per Smartphone:

- Unter 3 Jahren: Die Allerkleinsten sollten von jeglicher passiven
und aktiven Nutzung von Bildschirmmedien ferngehalten werden, wie die
Autoren schreiben. Das bedeutet, dass vor ihren Augen zum Beispiel
möglichst auch die Eltern nicht ständig aufs Handy schauen sollten.

- 3 bis 6 Jahre: Geraten wird zu höchstens 30 Minuten an einzelnen
Tagen zum Heranführen an solche Medien. Das Kind soll dabei nicht
allein gelassen werden. Die Nutzung einer Sand- oder Stoppuhr könne
helfen zu begreifen, wie schnell die Zeit vor dem Bildschirm
verfliegt.

- 6 bis 9 Jahre: höchstens 30 bis 45 Minuten an einzelnen Tagen,
außerhalb der Hausaufgaben am Bildschirm.

- 9 bis 12 Jahre: höchstens 45 bis 60 Minuten in der Freizeit vor
einem Bildschirm und nur beaufsichtigter Internetzugang.

- 12 bis 16 Jahre: maximal ein bis zwei Stunden täglich in der
Freizeit und spätestens bis 21.00 Uhr. Weiterhin mit inhaltlicher
Begleitung und beschränktem Internetzugang.

- 16 bis 18 Jahre: Die Zeit durch Regeln festlegen, als ein
Orientierungswert werden zwei Stunden Nutzung in der Freizeit pro Tag
angegeben.

Eigene Geräte:

- Kinder unter neun Jahren sollten laut Leitlinie weder eine eigene
Spielkonsole noch einen freien Internetzugang bekommen. Wer eine
eigene Konsole besitze, verbringe im Schnitt doppelt so viel Zeit mit
Computerspielen wie Kinder ohne. Die Autoren raten zum Aufbewahren
des Geräts in einem abgeschlossenen Schrank, um als Eltern über die
Nutzung bestimmen zu können.

- Ein eigenes Smartphone wird frühestens ab 9 Jahren, besser
frühestens ab 12 Jahren empfohlen, wobei der Internetzugang
eingeschränkt sein soll. Ab 16 Jahren könne er uneingeschränkt sein.


Die Fachleute empfehlen insbesondere bei kleineren Kindern, die
Zeiten am Smartphone, Tablet oder TV mit «qualitativ hochwertigen
Inhalten» zu verbringen. Eltern sollten wenn möglich dabei sein und
hinterher mit dem Nachwuchs über das Gesehene sprechen.
Bildschirmmedien sollten auch nicht als Belohnung, Strafe oder zum
Beruhigen genutzt werden, hieß es. Während der Mahlzeiten wird dazu
geraten, die Geräte ganz beiseite zu legen. Zum Thema Unterricht
heißt es: «Eltern und Lehrer*innen sollen informiert und unterstützt

werden, auf digitalen Fernunterricht wann immer möglich zu
verzichten.»

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