100-Jährige getötet - acht Jahre Haft für Enkel gefordert

Er tötete seine Großmutter brutal mit einem Beil - davon ist die
Hamburger Staatsanwaltschaft überzeugt und fordert eine mehrjährige
Haftstrafe für den Enkel. Die anschließende Äußerung der Verteidigu
ng
überrascht die Zuschauer.

Hamburg (dpa) - Im Hamburger Prozess um eine tödliche Beil-Attacke
auf eine 100-Jährige hat die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe
von acht Jahren für den Enkel gefordert. Der Angeklagte habe sich des
Totschlags schuldig gemacht, sagte die Staatsanwältin am Donnerstag
in ihrem Plädoyer vor dem Landgericht. Der in Estland geborene
Deutsche sei aufgrund einer psychischen Störung krank. Er habe
deshalb keine Handlungsalternativen mehr gesehen. Der Mann sei mit
der Pflege der dementen und hilfsbedürftigen Frau überfordert
gewesen.

Die Verteidigerin hielt auf Wunsch ihres Mandanten kein Plädoyer.
Zuvor hatte sie einen Antrag auf Ausschluss der Öffentlichkeit
während der Plädoyers gestellt, der aber abgelehnt wurde. Der
Angeklagte wollte beim sogenannten letzten Wort nichts mehr sagen.
Bei einem früheren Prozesstag hatte er sich kurz geäußert und nach
Angaben eines Gerichtssprechers erklärt, er wolle keine Aussage
machen, um die Totenruhe nicht zu stören. Es tue ihm leid.

Im Frühjahr 2023 lebte die 100-Jährige laut Anklage noch in ihrer
Wohnung. Vormittags kam der Pflegedienst, mittags übernahm auf
eigenen Wunsch hin der Enkel die Betreuung. Der Angeklagte habe so
einen Teil des Pflegegeldes bekommen, sagte die Staatsanwältin.

In der Nacht zum 6. März kam es dann zu dem furchtbaren Verbrechen.
Mit einem Beil in der Hand trat der Enkel nach Angaben der Anklage an
die im Rollstuhl sitzende Frau heran. Er habe mit dem Beil mindestens
16 Mal auf ihren Kopf- und Halsbereich geschlagen.

Das Urteil sollte noch am Donnerstag fallen.

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