Mehr Beratungen für Menschen ohne Krankenversicherung in 2022

Berlin (dpa/bb) - Die sogenannte Clearingstelle in Berlin für
Menschen ohne Krankenversicherung hat vergangenes Jahr mehr
Beratungen durchgeführt als im Jahr zuvor. Insgesamt hätten rund 4500
Beratungen für etwa 860 Menschen stattgefunden, wie es in einem am
Dienstag veröffentlichten Bericht der Gesundheitsverwaltung heißt.
Das sind den Angaben zufolge etwa 1000 Beratungen mehr als 2021.

Mehr als die Hälfte der Ratsuchenden waren den Angaben nach wohnungs-
beziehungsweise obdachlos. Die Mehrheit der Betroffenen war männlich
und zum überwiegenden Teil zwischen 18 und 59 Jahre alt. Menschen mit
deutscher Staatsangehörigkeit machten den größten Anteil der
Ratsuchenden aus, dicht gefolgt von Menschen mit vietnamesischer
Staatsbürgerschaft. An dritter und vierter Stelle standen Menschen
mit serbischer und polnischer Nationalität. Die Beratungen sind
kostenlos und werden in mehreren Sprachen angeboten.

Zu den Aufgaben der sogenannten Clearingstelle, die von der Berliner
Stadtmission geführt wird, gehört, Menschen ohne Krankenversicherung
wieder Wege in die Versicherung zu ebnen und sie über bestehende
Ansprüche aufzuklären. Im Jahr 2022 gelang das dem Bericht zufolge
bei 15 Prozent der Ratsuchenden, die beim Erstgespräch nicht
krankenversichert waren. Außerdem werden Kosten für medizinische
Behandlungen übernommen. Vergangenes Jahr seien vor allem Kosten für
den Bereich der Allgemeinmedizin übernommen worden sowie für
Suchtmedizin, Radiologie und Zahnmedizin.