Gesundheitsministerin fordert Abschaffung von begleitetem Trinken

Schwerin (dpa) - Nach Ansicht von Mecklenburg-Vorpommerns
Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) sollten 14- bis 16-Jährige
in Bars oder Restaurants keinen Alkohol mehr trinken dürfen. Laut
Jugendschutzgesetz dürfen Jugendliche ab 14 Jahren in Deutschland im
Beisein einer sorgeberechtigten Person Bier, Wein oder Schaumwein
trinken. «Dieses sogenannte begleitete Trinken gehört aus meiner
Sicht abgeschafft», sagte Drese am Dienstag bei Vorstellung eines
Suchthilfe-Berichtes in Schwerin.

Am liebsten wäre der SPD-Politikerin eine Altersgrenze von 18 Jahren
wie in anderen Ländern. Aber da es für eine Änderung des
Jugendschutzgesetzes Mehrheiten brauche, wäre aus ihrer Sicht auch
eine Erlaubnis erst ab 16 Jahren schon ein Erfolg.

Jugendliche würden in Deutschland sehr früh an Alkohol herangeführt,

der Erstkontakt finde im Schnitt im Alter von 14 Jahren und oft im
Familienkreis statt, sagte die Ministerin. «Das darf nicht normal
sein.»

Bei der Suche nach Mehrheiten kann sich Drese an Bayerns
Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) halten. Auch dieser hatte
im März eine Abschaffung des «begleiteten Trinkens» für 14- bis
16-Jährige gefordert.