Mehr Straftaten mit Droge Crack - «Rauchzelte» geplant

Die Droge Crack wird auf Kokainbasis hergestellt und in kleinen
Pfeifen geraucht. Die Wirkung kommt sofort, das Suchtpotenzial ist
hoch. In den USA sorgte Crack in den 90er-Jahren für große Probleme,
in Berlin ist die Droge auf dem Vormarsch.

Berlin (dpa/bb) - Immer mehr Straftaten im Zusammenhang mit der
gefährlichen Droge Crack sind der Berliner Polizei in den vergangenen
Jahren aufgefallen. Waren es 2018 nur sechs Fälle, in denen Verkauf
oder Besitz von Crack in der Kriminalstatistik erfasst wurden,
stiegen die Zahlen in den folgenden Jahren bis auf 27 Fälle im
vergangenen Jahr, wie der Senat auf eine Anfrage der Linken
mitteilte. Von wie vielen Menschen die Droge, die durch Aufkochen von
Kokain mit Backpulver hergestellt wird, schnell wirkt und süchtig
macht, tatsächlich geraucht wird, lässt sich aber kaum feststellen.

Polizei und Senat stellen fest, Crack-Konsum sei «mittlerweile in
zahlreichen Bezirken und an vielen Orten zu beobachten». Genannt
werden Görlitzer Park, Wrangel- und Reichenberger Kiez, also die
gesamte Umgebung des Parks in Kreuzberg, sowie das nahe gelegene
Kottbusser Tor und der Leopoldplatz in Wedding.

Crack gilt als eine der Drogen, die am stärksten süchtig machen. In
den USA war in den 80er- und 90er-Jahren von einer Crack-Epidemie die
Rede. Später war Crack in Deutschland viele Jahre vor allem in
Frankfurt am Main, Hamburg und Hannover verbreitet. Seit einigen
Jahren ist die Droge laut der Polizei auf dem Vormarsch in andere
Gebiete.

Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sagte kürzlich, auf die
Ausbreitung von Crack in Berlin deuteten Rückmeldungen der
Suchthilfe, der Süchtigen und der Polizei hin. Gründe seien die
Verfügbarkeit von Kokain, der leichte Herstellungsprozess, der
niedrige Preis und das hohe Suchtpotenzial.

Derzeit laufen Beratungen des Senats mit den Suchthilfekoordinationen
der Bezirke und den Suchthilfeträgern, um Maßnahmen zu entwickeln,
hieß es in der Antwort auf die Anfrage weiter. Handlungsempfehlungen
von Experten sollten nun auch in der Berliner Drogen- und
Suchthilfe angewendet werden. Crack-Süchtige sollten extra
eingerichtete Plätze in den Drogenkonsumräumen nutzen. Geprüft werde,

«ob sogenannte Rauchzelte zur Erweiterung der Konsummobilangebote und
zur Verkürzung der Wartezeiten aufgestellt werden können».

Es sollen zudem mehr dieser Drogenkonsumräume bereitgestellt und die
Öffnungszeiten erweitert werden. Die Probleme dabei seien aber der
Mangel an Fachkräften, also Sozialarbeitern und medizinischem
Personal. «Auf der anderen Seite ist es fast unmöglich, auf dem
Immobilienmarkt geeignete und bezahlbare Objekte zu finden.» Viele
Vermieter lehnten zudem Verträge mit Vereinen der Suchthilfe ab.

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