Ermittlung zu totem Corona-Patienten - Prozess wegen übler Nachrede

Das Aufsehen war groß, als 2021 ein Patient in einem Karlsruher
Krankenhaus starb - angeblich nicht behandelt wegen seines
Impfstatus. Lange haben die Behörden ermittelt und das Verfahren dann
eingestellt. Ein Nachspiel vor Gericht soll der Fall trotzdem haben.

Karlsruhe/Heidelberg (dpa/lsw) - Nach dem Tod eines angeblich wegen
fehlender Corona-Impfung nicht behandelten Patienten im Klinikum
Karlsruhe hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen beendet. Es
habe keine Hinweise auf unterlassene Hilfeleistung gegeben, sagte
ein Sprecher. Das Verfahren sei im Frühjahr eingestellt worden.

Dennoch soll der Fall aus dem Herbst 2021 ein Nachspiel vor Gericht
haben: Weil eine Rechtsanwältin Stimmung gegen das Krankenhaus
gemacht hatte, beantragte die Staatsanwaltschaft Heidelberg im Juni
einen Strafbefehl wegen übler Nachrede. Es geht laut einem Sprecher
der Behörde um 60 Tagessätze à 200 Euro, also 12 000 Euro. Da die
Frau den Strafbefehl nicht akzeptiert habe, sei für den 25. Oktober
am Amtsgericht Heidelberg eine Verhandlung dazu angesetzt worden.

Der Vorfall hatte vor allem deshalb Aufsehen erregt, weil ein Video
auftauchte, das den Mann auf dem Boden liegend in einem Zimmer der
Klinik zeigen sollte. In sozialen Netzwerken empörten sich viele.
Mehrere Anzeigen gingen bei der Polizei ein.

Per Pressemitteilung wies die Klinik die Vorwürfe entschieden zurück
und stellte ihrerseits Strafanzeige. «Das Klinikum hat eine
umfassende Behandlungspflicht gegenüber allen Patientinnen und
Patienten, die es in jedem Fall und unabhängig vom individuellen
Impfstatus der behandlungsbedürftigen Personen grundsätzlich
uneingeschränkt wahrnimmt», hieß es weiter.

Die Karlsruher Staatsanwaltschaft leitete ein
Todesermittlungsverfahren ein. Der Obduktion der Leiche zufolge war
der Mann an Atemversagen bei einer schweren Lungenentzündung
gestorben. Er habe einen positiven Corona-Schnelltest gehabt.

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