Rentenerhöhung und Rentenangleichung Ost-West in Kraft
Berlin (dpa) - Die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner
bekommen ab jetzt mehr Geld. Die jährliche Rentenanpassung ist mit
dem Monatsbeginn in Kraft getreten. Die Altersbezüge steigen im
Westen um 4,39 Prozent und im Osten um 5,86 Prozent. Außerdem kommt
es mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung zur Angleichung des
Rentenwerts Ost an den im Westen. Er beträgt nun einheitlich 37,60
Euro.
Der Rentenwert gibt an, wie viel ein sogenannter Entgeltpunkt wert
ist. Entgeltpunkte sammeln Versicherte über die Jahre. Multipliziert
mit dem geltenden Rentenwert ergibt sich daraus später die Rente.
Ein Rentner im Westen mit 1500 Euro Rente bekommt durch die aktuelle
Erhöhung etwa 66 Euro mehr im Monat, im Osten etwa 88 Euro mehr. Es
handelt sich um Brutto-Beträge - das heißt, vor dem Abzug der
Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung.
Ein geringer Teil der Rentenerhöhung geht in diesem Jahr dadurch
verloren, dass zum 1. Juli die Beiträge zur Pflegeversicherung
steigen: für Kinderlose von 3,4 auf 4,0 Prozent, für Eltern von 3,05
auf 3,4 Prozent. Das wären bei der genannten Beispielrente von 1500
Euro im Fall eines kinderlosen Rentners 9 Euro mehr Abzug vom Brutto,
bei einem Rentner mit Kindern etwa 5 Euro.
Die jährliche Erhöhung gilt nach Angaben der Rentenversicherung
sowohl für Altersrentner als auch für diejenigen, die wegen
Arbeitsunfähigkeit bereits früher in Rente sind
(Erwerbsminderungsrente). Die Erhöhung kommt mit dem Juli
automatisch. Empfänger müssen nichts dafür tun.
Nach Angaben des Bundessozialministeriums bleibt die aktuelle
Erhöhung zwar hinter der Inflation zurück. Das sei aber eine
Momentaufnahme. Im Jahresschnitt sei der Rentenwert seit 2012 im
Westen insgesamt um 26 Prozent und im Osten um 40 Prozent gestiegen,
die Preise im gleichen Zeitraum nur um 20 Prozent, hieß es.
Experten weisen zudem darauf hin, dass im kommenden Jahr erneut eine
deutliche Renten-Erhöhung zu erwarten ist - denn diese hängt von der
Lohnentwicklung ab. «Ab Mitte 2024 bekommen Rentner ein Plus von
mindestens 5,5 bis sechs Prozent», sagte der Freiburger
Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen der «Bild» (Samstag). «We
nn
es noch weitere Erhöhungen bei den Lohntarifen in diesem Jahr gibt,
könnten die Renten sogar noch weit über sechs Prozent steigen.» Auch
Jens Boysen-Hogrefe vom Kieler Institut für Weltwirtschaft sagte der
Zeitung: «Die Rentenanpassung im kommenden Jahr könnte noch mal
stärker ausfallen als dieses Jahr.»
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