Urteil im Prozess um Sterilisation junger Männer erwartet

München (dpa/lby) - In München geht am Donnerstag voraussichtlich der
Prozess gegen einen Arzt zu Ende, der junge Männer ohne deren
Zustimmung sterilisiert haben soll. Nach Gerichtsangaben sind die
Plädoyers und das Urteil geplant.

Der Mann hatte zum Prozessauftakt die Aussage zu den Vorwürfen
verweigert und nur über seine persönlichen Verhältnisse sprechen
wollen. Sein Anwalt betonte aber, der Arzt habe bei der Sterilisation
eines damals 17 Jahre alten Jugendlichen während einer
Leistenoperation einen «Behandlungsfehler» begangen, über den er
dessen Mutter dann informiert habe.

Gemeinsam mit dem Mediziner ist ein Ehepaar aus dem Landkreis
Rosenheim angeklagt, das wegen Anstiftung zur schweren
Körperverletzung vor Gericht steht, weil die beiden ihren geistig
behinderten Sohn 2016 von dem Arzt sterilisieren ließen. Das räumte
die Mutter des heute 31-Jährigen vor dem Landgericht München I ein.
Es sei der Wunsch ihres Sohnes gewesen, sagte sie.

Weil sie und ihr Mann die gesetzlichen Betreuer ihres Sohnes sind,
sei sie davon ausgegangen, dass es ausreicht, wenn sie die
Einwilligung unterschreiben. Laut Anklage unterrichtete das Gericht
sie aber darüber, dass für eine Sterilisation hohe gesetzliche Hürden

vorlägen und beispielsweise ein Gutachten eingeholt werden müsse.

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