EU-Impfnachweis soll Grundlage für WHO-Zertifikate-Netzwerk werden

Brüssel (dpa) - Die während der Corona-Pandemie entwickelten
digitalen Nachweise etwa für Impfungen oder Genesung sollen Grundlage
werden für ein globales Zertifizierungsnetz der
Weltgesundheitsorganisation (WHO). Damit sollen im Fall einer
weiteren Pandemie Reisen erleichtert und Bürgerinnen und Bürger
besser geschützt werden, wie die EU-Kommission am Montag in Brüssel
mitteilte. Als erster Schritt soll sichergestellt werden, dass die
derzeitigen digitalen Zertifikate der EU weiterhin funktionieren.

Im Juli 2021 wurden die Nachweise offiziell eingeführt. Mit dem
digitalen Zertifikat konnten EU-Bürger europaweit Impfungen, Tests
und Genesungen per QR-Code nachweisen. Vom Sommerurlaub bis zu
kleineren Ausflügen in benachbarte Länder vereinfachte dies viele
Freizeitaktivitäten während der Pandemie.

Die Nachweise wurden etwa gebraucht, um Zugang zu Veranstaltungen zu
erhalten oder eine Quarantäne nach Ankunft in einem anderen Land zu
vermeiden. «Mit fast 80 Ländern und Gebieten, die an das digitale
Covid-Zertifikat der EU angeschlossen sind, hat die EU einen
weltweiten Standard gesetzt», sagte EU-Kommissar Thierry Breton.

Konkret soll die WHO nun das System hinter den Zertifikaten
übernehmen. Im Rahmen der Zusammenarbeit sollen auch Standards etwa
für die Überprüfung digitaler Signaturen festgelegt werden, um Betrug

zu verhindern. «Dabei wird die WHO keinen Zugang zu den
zugrundeliegenden personenbezogenen Daten haben», hieß es.