Millionen-Schaden durch Corona-Testbetrug: Durchsuchungen in Städten

Köln (dpa) - Wegen mutmaßlichen Abrechnungsbetrugs in
Corona-Testzentren hat die Polizei Köln am Dienstag 44 Wohnungen und
Büros in elf Städten durchsucht. Die Ermittlungen richten sich gegen
22 Beschuldigte - Männer und Frauen im Alter zwischen 24 und 57
Jahren, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Sie sollen in
großem Stil Corona-Schnelltests abgerechnet haben, die nicht
durchgeführt wurden, und so mehrere Millionen Euro erschlichen haben.

Insgesamt handelt es sich um 14 mutmaßliche Betrugsfälle, wie
Stephanie Beller von der Staatsanwaltschaft Köln berichtete. «Von
einer Verbindung zwischen den Verfahren gehen wir nach derzeitigem
Ermittlungsstand nicht aus», sagte die Staatsanwältin. Die
Durchsuchungen seien aus organisatorischen Gründen parallel
durchgeführt worden.

Allein in einem der 14 Verfahren werde nach derzeitigem
Ermittlungsstand von einem Schaden in Höhe von 2,4 Millionen Euro
ausgegangen. Die tatsächliche Schadenshöhe sei bei solchen
Betrugsfällen grundsätzlich schwer zu ermitteln, da die Abrechnungen
und Auszahlungen oft nicht gänzlich, sondern teilweise falsch seien,
erklärte Beller. Das müsse anhand der Unterlagen ausgewertet werden.

Bei den Durchsuchungen in Köln, Bonn, im Umland von Neuss und
Euskirchen sowie im Rhein-Erft-Kreis, dem Rheinisch-Bergischen-Kreis
und dem Rhein-Sieg-Kreis seien Unterlagen und Datenträger
sichergestellt worden. Daneben seien in sechs Fällen Vermögensarreste
vollstreckt worden, sagte Beller. Dabei hätten die Beamten unter
anderem Luxusuhren und Bargeld sichergestellt.