Minister: Rund 1650 Anrufe bei Post-Vac-Hilfetelefon

Mit einer Impfung haben sich Millionen Menschen auch in Bayern vor
einem schweren Verlauf einer Corona-Infektion geschützt. In manchen
Fällen bleiben nach der Impfung aber anhaltende Beschwerden. Beim
Hilfetelefon für Betroffene im Freistaat bleibt die Nachfrage groß.

München (dpa/lby) - Die Anfang April gestartete Hotline für Menschen
mit gesundheitlichen Problemen nach einer Corona-Impfung bleibt stark
nachgefragt. Bis Donnerstag hätten die Mitarbeiter beim Hilfetelefon
des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) rund
1650 Anrufe erhalten, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus
Holetschek (CSU) in München. «Wenn sich in so kurzer Zeit so viele
Menschen - auch aus anderen Bundesländern - an die Hotline wenden,
ist der Leidensdruck der Betroffenen groß.»

Wegen der großen Nachfrage zum Start am 3. April war das Personal für
die Hotline um zwei Mitarbeiter aufgestockt worden. «Aktuell sind
jeweils sechs bis sieben Mitarbeiter in jeder Schicht eingesetzt, was
beim derzeitigen Aufkommen ausreichend ist», sagte eine Sprecherin
des Gesundheitsministeriums. Falls die Nachfrage wieder steige, könne
die Hotline «jederzeit personell aufgestockt werden».

Insgesamt komme es sehr selten zu anhaltenden Gesundheitsstörungen
nach einer Covid-19-Impfung, hatte Holetschek zum Start der Hotline
betont. Bis Ende März kamen auf rund 29 Millionen verabreichte
Corona-Impfungen in Bayern 84 anerkannte Impfschäden. Auch das so
genannte Post-Vac-Syndrom scheine nach derzeitigem Kenntnisstand nur
sehr wenige Menschen zu betreffen, sagte Holetschek. Der Nutzen einer
Impfung überwiege bei weitem die Risiken.

Ziel der Hotline sei es, den Menschen Hilfestellung zu geben, wenn
sie Fragen zum Vorgehen bei möglichen Impffolgen hätten. «Eine
individuelle medizinische Beratung ist am Telefon leider nicht
möglich, auch wenn sich das viele Anrufer sicher wünschen», sagte
Holetschek. «Vielmehr hat sie eine Lotsenfunktion: Wo gibt es seriöse
Angebote, an wen kann man sich wenden? Im Netz sind ja auch viele
Falschinformationen unterwegs.»

Viele Anrufer und Anruferinnen berichteten demnach von teils schweren
gesundheitlichen Beeinträchtigungen, oft unklaren Diagnosen und
dadurch auch seelischen Belastungen. «Die Hotline soll daher auch ein
Signal sein, dass wir die Menschen ernstnehmen und nicht allein
lassen», sagte Holetschek. Er wolle zudem mit Vertretern von
Verbänden und Ambulanzen darüber sprechen, wie die Versorgung von
Patienten mit Post-Vac-Symptomen verbessert werden könne.