Geflügelpest - Städte und Landkreise heben Stallpflicht auf

Stuttgart (dpa/lsw) - In Baden-Württemberg ist in weiten Teilen das
Ende der Stallpflicht für Geflügel eingeläutet worden. Ab Samstag
können die Tiere vielerorts wieder im Freien gehalten werden, wie ein
Sprecher des Ministeriums für Ernährung, ländlichen Raum und
Verbraucherschutz erklärte. Dies betreffe die Landkreise Heilbronn,
Böblingen, Ravensburg, Ostalbkreis, Lörrach, Tübingen, Esslingen,
Reutlingen, Tuttlingen und Ludwigsburg sowie die Städte Stuttgart und
Heidelberg.

Die Stallpflicht besteht laut dem Ministeriumssprecher jedoch
weiterhin im Rhein-Neckar-Kreis, Breisgau-Hochschwarzwald,
Emmendingen, Konstanz und Bodenseekreis bis etwa Mitte April.

In den nun freigegebenen Regionen seien keine weiteren Fälle von
Geflügelpest mehr festgestellt worden - auch nicht in benachbarten
Regionen und Landkreisen. Im Februar wurden etwa in Ludwigsburg drei
Fälle entdeckt - in Heilbronn war der letzte infizierte und tote
Wildvogel Anfang März entdeckt worden, wie es in jeweiligen
Mitteilungen vom Freitag heißt.

Auch der Zoo Heidelberg reagierte bereits auf das Ende der
Aufstallungspflicht. Zoo-Vögel dürften wieder in ihre Außengehege
zurück, erklärte eine Sprecherin.

«Entwarnung können wir allerdings noch nicht geben», ließ Gudrun
Vollrath, Leiterin der Abteilung Veterinärwesen und
Lebensmittelüberwachung des Ordnungsamtes Heilbronn, mitteilen. «Das
Geflügelpestvirus befindet sich auch jetzt noch in der
Wildvogelpopulation.»

Allerdings habe sich mit Beginn des Frühlings durch mildere
Temperaturen und höhere UV-Strahlung die Überlebenschance des Virus
verschlechtert, wie eine Sprecherin des Ordnungsamtes erklärte. So
käme es zu weniger Fällen bei Wildvögeln - und damit zu weniger
Infektionen beim Nutzgeflügel.

Dennoch sollten Geflügelhalter vorsichtig sein und auf
Sicherheitsmaßnahmen wie Hygiene und die Kontaktvermeidung zwischen
Wildvögeln mit Nutzgeflügel zu achten.

Das Influenzavirus Geflügelpest - H5N1 - kommt aktuell auf der ganzen
Welt vor und ist eigentlich nur für Vogelarten gefährlich. Dennoch
warnte die Weltgesundheitsorganisation WHO zuletzt, dass mit der
Ausweitung der Vogelgrippe auch die Gefahr für eine Ausbreitung unter
Menschen wachse.