Alkohol bleibt Suchtproblem Nummer eins in Sachsen

Dresden (dpa/sn) - Probleme mit Alkohol führen Menschen in Sachsen am
häufigsten in die Suchtberatungsstellen oder in eine Behandlung. Wie
die Landesstelle gegen Suchtgefahren am Freitag mitteilte, drehten
sich voriges Jahr 48 Prozent aller Beratungen um Alkohol. 2021 war
der Wert mit 47 Prozent praktisch gleich hoch. Zudem hätten 73
Prozent aller Patientinnen und Patienten, die in Krankenhäusern wegen
suchtbezogenen Störungen behandelt werden, ein Alkoholproblem.
Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit hätten in Sachsen eine besondere
Relevanz.

Einen relativ breiten Raum nehmen in den Gesprächen der ambulanten
Suchthilfe zudem die illegalen Rauschmittel Crystal und Cannabis ein,
wie aus dem Suchtbericht für den Freistaat hervorgeht. 15 Prozent der
Beratungen hatten demnach Crystal zum Gegenstand, in 14 Prozent der
Fälle ging es um Cannabis.

Die Suchtberatung habe sich nach den Einschränkungen während der
Corona-Pandemie inzwischen wieder weitgehend normalisiert, hieß es.
Allerdings mangele es auch in diesem Bereich an Fachkräften.
Freiwerdende Stellen könnten nicht immer neu besetzt werden.

In Sachsen wurden voriges Jahr Suchthilfen für rund 45 000 Menschen
angeboten. Rund 19 000 von ihnen kamen in eine stationäre
Akutversorgung, 23 500 waren ambulante Betreuungsfälle. Zudem wurden
rund 1800 suchtspezifische Hilfen in den sächsischen Gefängnissen
registriert.