Grüne für Fortsetzung von Krankschreibungen per Telefon

Berlin (dpa) - Die in der Corona-Krise eingeführten telefonischen
Krankschreibungen auch ohne Praxisbesuch sollten aus Sicht der Grünen
möglich bleiben. Der gesundheitspolitische Sprecher Janosch Dahmen
sagte am Freitag der Deutschen Presse-Agentur, dies sei eine wichtige
Entlastung für Patienten und Ärzte, die sich bewährt habe. «Wir
sollten die Regelung nicht nur fortsetzen, sondern auch jenseits von
Atemwegserkrankungen auf weitere akute Beschwerden ausweiten.»

Dahmen sagte: «Eltern, die schon kranke Kinder zu Hause haben,
sollten die telefonische Krankschreibung standardmäßig nutzen können.

Auch auf zusätzliche akute Erkrankungen wie beispielsweise einen
Magen-Darm-Infekt oder Endometriose-Patientinnen sollte die Regelung
ausgeweitet werden.» Die Ampel-Koalition sollte daher eine schnelle
und pragmatische Fortsetzung beschließen. «Haus- und Kinderärzte
kennen ihre Patienten», erläuterte der Gesundheitsexperte. Sie
könnten telefonisch über eine Krankschreibung entscheiden.

Die Sonderregelung zu telefonischen Krankschreibungen bei leichten
Erkältungsbeschwerden geht am Freitag zu Ende. Der Gemeinsame
Bundesausschusses von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen hatte sie
seit Ende März 2020 mehrfach verlängert, um unnötige Kontakte zu
reduzieren und Corona-Infektionen vermeiden. Angesichts der
entspannteren Pandemie-Lage läuft die Regelung nun aber aus.