Sartorius baut Geschäft mit Gentherapie-Technologie aus

Göttingen (dpa) - Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius stärkt
sein Geschäft mit der Milliardenübernahme eines Spezialisten für
Technologien rund um Zell- und Gentherapien. Für etwa 2,4 Milliarden
Euro übernehme die Tochter Sartorius Stedim Biotech das französische
Biotech-Unternehmen Polyplus von Beteiligungsgesellschaften, teilte
der im Dax notierte Konzern am Freitag in Göttingen mit. Für
Sartorius ist es der größte Zukauf in der Unternehmensgeschichte.

Sartorius selbst ist circa 27 Milliarden Euro wert. Polyplus mit
seinen rund 270 Mitarbeitern wachse stark und werde 2023
voraussichtlich einen Umsatz im oberen zweistelligen
Millionen-Euro-Bereich sowie eine sehr hohe Gewinnmarge vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erzielen. Polyplus sei in seinem
Bereich führend, sagte ein Sartorius-Sprecher.

Polyplus mit Sitz in Straßburg beschäftigte entwickelt und produziert
wichtige DNA- und RNA-Komponenten für die Herstellung viraler
Vektoren, die wiederum bei Zell- und Gentherapien sowie weiteren
neuen medizinischen Therapieverfahren eingesetzt werden.

Gen- und Zelltherapien liegen aktuell stark im Fokus von
Pharmakonzernen. Finanziert werden könnte der Kauf auch durch eine
Kapitalerhöhung. Das stehe aber noch nicht fest. Der Kurs der im
deutschen Leitindex notierten Sartorius-Vorzugsaktien gab bis zum
Mittag um sieben Prozent nach.