Neuer Anlauf für Widerspruchslösung bei der Organspende

Augsburg (dpa) - Bayern will mit anderen Bundesländern einen neuen
Anlauf für eine für Widerspruchslösung bei der Organspende starten.
Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte der «Augsburger
Allgemeinen» (Freitag): «Details werden gerade erarbeitet.»

Bei der Widerspruchslösung kann jeder Bürger nach dem Tod
Organspender werden, wenn er es nicht ausdrücklich abgelehnt hat. So
könnten mehr Menschen ein lebensrettendes Spenderorgan bekommen,
sagte Holetschek:. «Organspende wäre dann der Normalfall und nicht
mehr der Sonderfall bei ausdrücklicher Zustimmung.» Die sechs
bayerischen Universitätskliniken unterstützen den Vorstoß.

Im vergangenen Jahr gab es der Deutschen Stiftung
Organtransplantation (DSO) zufolge in Deutschland gerade mal 869
Organspender. Derzeit stehen in Deutschland rund 8500 Menschen auf
den Wartelisten für ein Organ.

2020 hatte der Bundestag den Gesetzentwurf einer Abgeordnetengruppe
um den damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Karl
Lauterbach (SPD) abgelehnt. Ziel der Bundesratsinitiative ist eine
erneute Abstimmung im Bundestag.