Nachhaltige Ideen für «Jugend forscht» Von Patrick Stein und Arne Dedert , dpa

39 Projekte sind beim Landesentscheid im Rennen. Schulen aus ganz
Hessen sind vertreten. Die besten Projekte qualifizieren sich für den
Bundeswettbewerb im Mai.

Darmstadt (dpa/lhe) - Tüten, die die Haltbarkeit der Lebensmittel im
Inneren anzeigen, oder Algen, die E-Fuels herstellen können - 39
Projekte dieser Art werden seit Mittwoch beim Landeswettbewerb von
«Jugend forscht» in Darmstadt vorgestellt. 66 Forscherinnen und
Forscher im Alter zwischen 15 und 21 Jahren nehmen in diesem Jahr am
Wettbewerb teil. Sie kommen aus 35 Schulen und zwei Hochschulen
Hessens.

«Wir sind froh, wieder so viele kreative junge Menschen
zusammenzubringen», sagt der Wettbewerbsleiter und Hessenkoordinator
von «Jugend forscht», Oliver Karplak. Die Projekte messen sich in
sieben Wettbewerbskategorien. Neben Physik, Chemie,
Mathematik/Informatik und Biologie gibt es auch noch die Kategorien
Arbeitswelt, Raumwissenschaften und Technik.

Viele Teilnehmer beschäftigen sich mit erneuerbaren Energien und
nachhaltigen Produkten, aber auch die Corona-Pandemie war noch Thema.
Ein Schüler stattete Blasinstrumente mit Masken aus, um die Virenlast
und den Klang bei verschiedenen Stoffen zu untersuchen. Drei
Nachwuchsforscherinnen stellten kompostierbare Einweg-Taschen her.

Im Bereich Chemie nehmen neben anderen Vincent Stille (14), Lukas Bel
(15) und Jonathan Biel (15) vom Schuldorf Bergstraße
Seeheim-Jugenheim teil. Sie haben sich mit Algen beschäftigt, die
Kohlenstoff-Dioxid aufnehmen. «Die Algen kommen in Wasser mit
speziellen Bakterien in Kontakt und werden unter Freisetzung von
Energie wieder in Wasser und Kohlenstoff umgewandelt. Es ist
E-Fuel-Forschung», erklärt Bel.

Dass Forschung ergebnisoffen ist, erklären Emilia Jolina Raab (16)
und Maurice Roßbach (16) von der Biedenkopfer Lahntalschule.
«Ursprünglich wollten wir eine umweltfreundliche Alternative zu
Kunststoff herstellen», erinnert sich Roßbach. Am Ende sei dann aber
ein Material entstanden, das die Haltbarkeit von Lebensmitteln
anzeigen kann. «Wir haben mit Wasser und Stärke experimentiert. Um
das Material elastischer und haltbarer zu machen, haben wir
Rotkohlsaft hinzugegeben», sagt Raab.

Der Saft verfärbt sich bei der Änderung des pH-Wertes in seiner
Umgebung. «Da sich dieser Wert bei Nahrungsmitteln ändert, konnten
wir feststellen, dass sich die Tüten, in denen wir Obst und andere
Lebensmittel lagerten, verfärbten», sagt Roßbach. Die Beiden wollen
neben dem Verpackungsmaterial weiter an ihrem Projekt arbeiten und
Teststreifen entwickeln, die man etwa in Flaschen oder Gläser geben
kann.

An diesem Donnerstag (30. März, 16 Uhr) werden die Gewinner in den
einzelnen Kategorien im Rahmen einer Feierstunde bekanntgegeben. Sie
nehmen am Bundesentscheid vom 18. bis 21. Mai in Bremen teil.