Schwerer Smog im Norden Thailands: Tausende in ärztlicher Behandlung

Bangkok (dpa) - Dicke Luft in Nordthailand: Weite Teile der Region
liegen seit Tagen unter einer so dichten Glocke giftigen Smogs, dass
viele Einwohner bereits mit Gesundheitsproblemen kämpfen. Besonders
schlimm betroffen sind die bei Touristen beliebten Provinzen Chiang
Rai und Chiang Mai. In der Woche zwischen dem 19. und dem 26. März
hätten allein in Chiang Rai mehr als 3400 Menschen Krankenhäuser
aufgesucht, um sich wegen Atembeschwerden und Halsschmerzen behandeln
zu lassen, berichtete der Sender Thai PBS World am Dienstag.

«Die Ortschaft Mae Sai ist in so dichten Dunst gehüllt, dass Gebäude

nur aus kürzester Entfernung zu sehen sind», hieß es. Gruppen der
Zivilgesellschaft und Geschäftsleute hätten Provinzgouverneur
Puttipong Sirimat aufgefordert, die Gemeinde zum Katastrophengebiet
zu erklären. Dieser habe den Schritt aber zunächst abgelehnt.

Grund für die extreme Luftverschmutzung sind Brandrodungen in
Thailand, aber auch in Nachbarstaaten wie Myanmar, Kambodscha und
Laos. Am Ende der Trockenzeit brennen Bauern ihre Felder ab, um sie
von Gestrüpp und Unkraut zu befreien. Zwischen Januar und März kommt
es deshalb häufig zu hohen Feinstaubwerten. Chiang Rai liegt am
Goldenen Dreieck im Grenzgebiet mit Laos und Myanmar.

Zudem sei es derzeit im Norden Thailands windstill, so dass der Smog
nicht abziehen könne, zitierte die Zeitung «Bangkok Post» den
Generaldirektor des Amtes für Verschmutzungskontrolle, Pinsak
Suraswadi. Die Lage werde voraussichtlich noch bis kommende Woche
ernst bleiben.

Bereits Anfang März hatte es in weiten Teilen Thailands starken Smog
gegeben. Schlimm betroffen war auch die Hauptstadt Bangkok. Dort ist
die Luftqualität aber mittlerweile wieder im Normbereich.