Gesundheitsminister der Länder fordern mehr Forschung zu Impfschäden

Stuttgart (dpa) - Die Gesundheitsministerinnen und -minister der
Länder fordern vom Bund eine stärkere Förderung der Forschung zu
Corona-Impfschäden. Das beschlossen sie bei einer Videokonferenz am
Montag.

Zwar habe die Corona-Impfung viele Leben gerettet und sei wichtig und
richtig gewesen, sagte der Vorsitzende der Konferenz, der
baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).
«Gerade zur Stärkung des Impf-Gedankens braucht es aber Forschung zur
Symptomatik, Diagnostik und Behandlung von gesundheitlichen Folgen
des Impfens.» Der Bund müsse diese Forschung so schnell wie möglich
anstoßen, denn nur eine bundeseinheitliche Strategie sei zielführend.

Die Ressortchefs pochen zudem auf eine gesetzliche Regulierung
sogenannter Medizinischer Versorgungszentren (MVZ). «Risiken für die
Versorgung sehen wir vor allem bei Medizinischen Versorgungszentren,
die von Investoren betrieben werden», erklärte Lucha.

Es brauche zwar diese Versorgungszentren, weil es dort
Anstellungsmöglichkeiten für junge Ärztinnen und Ärzte gebe, die si
ch
nicht mehr alle selbstständig machen wollten. «Aber wenn dort das
Kapital das Regiment übernimmt und die unabhängige medizinische
Behandlung infrage gestellt ist oder Rosinenpickerei betrieben wird,
dann wird es problematisch.» Die Ministerinnen und Minister
beauftragten Bayern, im Bundesrat eine gemeinsame Initiative zu
starten.

Gesundheitsexperten beklagen schon länger, dass Arztpraxen zunehmend
von profitorientierten Unternehmen übernommen werden und so immer
mehr Sitze niedergelassener Ärzte in Versorgungszentren gebündelt
werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte Ende
vergangenen Jahres angekündigt, den Kauf von Arztpraxen durch
Finanzinvestoren künftig verhindern zu wollen.