Hohe Kosten belasten Sachsens Krankenhäuser

Inflation sowie die Preise für Energie und Lebensmittel machen auch
den Krankenhäusern zu schaffen. Deshalb müssen auch diese über
Einsparungen nachdenken.

Dresden (dpa/sn) - Steigende Preise zwingen die Krankenhäuser in
Sachsen, verstärkt über die Senkung von Kosten im täglichen
Krankenhausbetrieb nachzudenken. Zwar gebe es keine Sparmaßnahmen zu
Lasten der Patienten, sagte der Kaufmännische Vorstand des
Universitätsklinikums Dresden, Frank Ohi, bei einer Umfrage der
Deutschen Presse-Agentur. «Trotzdem ist natürlich der Kostendruck
hoch und auch wir reagieren.» So werde etwa bei der Verpflegung der
Patienten - immer unter Beachtung der entsprechenden Zertifizierung -
nach Äquivalenzprodukten gesucht.

«Größeres Potenzial besteht aber beim Lebensmitteleinkauf für Küc
he
und Patientenverpflegung in der Optimierung der Beschaffungskosten.
Hier gestalten wir unter anderem die Logistikaufwendungen
effizienter, indem wir Bestellungen noch weiter bündeln.» Dennoch
setze das Haus nicht auf einen harten Sparkurs. Für die
Zukunftsfähigkeit werde auch weiter strategisch investiert.

Für Aufsehen hatten im Januar Zeitungsberichte gesorgt, denen zufolge
ein Klinikbetreiber in Hamburg gesetzlich Versicherte nur noch
Margarine statt Butter serviert werden sollte. Demnach erhoffte sich
der Konzern in seinen Standorten in der Hansestadt Einsparungen von
330 000 Euro jährlich.

Für das Uniklinikum Dresden hätte die Umstellung auf Margarine etwa
50 000 Euro gebracht, hieß es. Allerdings gingen die Butterpreise
mittlerweile wieder zurück und damit sinke auch das Einsparpotenzial.

«Wie alle Krankenhäuser so belastet auch unser Haus die aktuelle
Gemengelage von Inflation, hohen Energiepreisen, Fachkräftemangel,
den derzeitigen Tarifverhandlungen und ihren finanziellen Folgen
sowie dem Überwinden der Nachwirkungen der Corona-Pandemie», sagte
eine Sprecherin des Klinikums Chemnitz. «Vor diesem Hintergrund
werden wir, wie alle Krankenhäuser, Unterstützung brauchen und
zugleich selbst das Sparpotenzial im Haus identifizieren. In diesem
Prozess befinden wir uns gerade.»  Am Ende würden die Maßnahmen
ausgewählt, die am sinnvollsten und geeignetsten erscheinen.

«Die aktuelle Energiekrise trifft alle gleichermaßen und natürlich
ist das Gebot der Stunde sorgfältig mit Ressourcen umzugehen», sagte
die Sprecherin des Klinikums Sankt Georg in Leipzig, Manuela
Powollik. «Seitens unserer Geschäftsführung gibt es aber keine
Anweisung, am Service im Hinblick auf die Speisenversorgung, die
Hygiene und die Reinigung gegenüber unseren Patienten zu sparen.»

Wegen der dynamischen Kostenentwicklungen in allen Bereichen sei ein
andauerndes Überprüfen der anfallenden Kosten und deren Alternativen
notwendig, sagte die Sprecherin der Krankenhausgesellschaft Sachsen,
Melissa Rößler.