Cannabisfirmen rüsten sich für geplante Legalisierung
Frankfurt/Genf (dpa) - Angesichts der geplanten Legalisierung von
Cannabis in Deutschland setzen Produzenten und Händler auf lukrative
Geschäfte. Auch ausländische Firmen bereiten sich bereits darauf vor,
in den potenziellen großen Markt zu drängen. «Wir haben nicht so hohe
Sicherheitsauflagen für den Anbau wie in Deutschland und nur ein
Viertel der Stromkosten», sagt der Gründer von TB Farming im
schweizerischen Schönenberg an der Thur, Mike Toniolo. Wenn Cannabis
in Deutschland legalisiert würde, könne er schnell hochwertiges
Freizeitcannabis liefern. Der Ausbau der Produktion von 1,2 auf 6,5
Tonnen im Jahr sei schon geplant.
«Im Fall einer Legalisierung entsteht einer der größten
Cannabis-Märkte für den Freizeitkonsum, vielleicht sogar der größte
Markt weltweit», sagt Benedikt Sons, Mitgründer des Cannabis-Händlers
Cansativa. Am Firmensitz in Mörfelden-Walldorf nahe Frankfurt können
bisher rund 10 bis 20 Tonnen Medizinalcannabis gelagert werden.
Cansativa ist die einzige Firma in Deutschland, die medizinisches
Cannabis aus hiesigem Anbau vertreiben darf. Auch Cansativa hofft auf
die Legalisierung. «Wir sprechen immer wieder mit Kunden und denken
Szenarien durch.» Mit einer Freigabe rechnet Sons nicht vor 2025.
SPD, Grüne und FDP haben im Koalitionsvertrag vereinbart, eine
kontrollierte Abgabe der Droge an Erwachsene zu Genusszwecken in
lizenzierten Geschäften möglich zu machen. Einen Gesetzesentwurf will
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in Kürze vorlegen. Cannabis
für den medizinischen Bedarf ist schon seit 2017 freigegeben.
Für die Freigabe zum Genuss gibt es aber noch einige Hürden. Es ist
nicht ausgeschlossen, dass die EU ein Veto gegen die deutschen Pläne
einlegt, sollten sie nach Auffassung der EU-Kommission
internationalem Betäubungsmittelrecht widersprechen. Die
Bundesregierung will die EU davon überzeugen, dass eine Legalisierung
und strenge Regulierung des Cannabis-Marktes dem Anliegen der
EU-Verträge zum Gesundheits- und Jugendschutz besser Rechnung trägt.
Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK
Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.