Amtsarzt: 450 Windpocken-Impfungen in Ukraine-Ankunftszentrum

Berlin (dpa/bb) - Im Zuge des Windpocken-Ausbruchs im Berliner
Ukraine-Ankunftszentrum Tegel sind dort rund 450 Menschen gegen die
Erkrankung geimpft worden. Das Echo auf das Impfangebot sei sehr
positiv gewesen, sagte der Amtsarzt von Berlin-Reinickendorf, Patrick
Larscheid, am Donnerstag auf Anfrage. Der Ausbruch gelte nun als
eingegrenzt, weil sich der überwiegende Teil der Menschen impfen
lassen oder einen Impfschutz nachgewiesen habe. Unter diesen
Voraussetzungen konnte ein Isolationsbereich wieder verlassen werden.

Seit Anfang voriger Woche waren laut Larscheid mehrere
Windpocken-Fälle im Ukraine-Ankunftszentrum bekannt geworden, am 16.
März begann eine großangelegte Impfaktion. Inzwischen sind demnach
elf Erkrankungen bekannt, davon sieben bei Minderjährigen. Das
Impfangebot soll nun im Rahmen der normalen ärztlichen Versorgung
aufrechterhalten werden. Aktuell sind in Tegel laut dem Landesamt für
Flüchtlingsangelegenheiten rund 3500 Menschen untergebracht. Vom
Ausbruch waren nicht alle Bereiche betroffen.

Windpocken sind vor allem als Kinderkrankheit mit Fieber und
Hautausschlag bekannt. Bei Erwachsenen können die Verläufe allerdings
schwerer sein, etwa mit Lungenentzündungen. Besonders gefährdet sind
Schwangere. Ausgelöst werden Windpocken durch Varizella-Zoster-Viren.
Diese können unter anderem durch Tröpfchen übertragen werden. «Fast

jeder Kontakt zwischen einer ungeschützten Person und einem an
Windpocken Erkrankten führt zu einer Ansteckung», erklärt die
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Internet. Wer
die Krankheit durchgemacht hat, ist in der Regel lebenslang dagegen
immun.