Niedersachsen fordert Krankenhaus-Rettungsprogramm des Bundes

Hannover (dpa) - Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi
sieht den Bund in der Pflicht, die Krankenhäuser schnell finanziell
zu unterstützen. Bundesweit stehe den Kliniken das Wasser bis zum
Hals, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag. Steigende Kosten und der
Fachkräftemangel machten es den Trägern von Tag zu Tag schwerer, den
Betrieb aufrechtzuerhalten. «Es geht um nichts Geringes als die
Gesundheitsversorgung in unserem Land. Ich fordere den Bund daher
auf, sehr zeitnah ein Sofortprogramm zur Rettung der Krankenhäuser
auf den Weg zu bringen.»

Der Minister betonte, die Hilfe müsse unkompliziert und schnell
erfolgen. «Die Kliniken brauchen bares Geld, ein Kreditprogramm oder
ein Liquiditätsrettungsschirm reichen nicht aus», sagte Philippi. Er
schlug vor, bisher nicht ausgezahltes Geld aus einem
Energie-Rettungsschirm als Bettenpauschale an die Kliniken zu geben.
Dazu habe der Bund bereits positive Signale gesendet.

Ende 2022 hatte der Bund den Krankenhäusern bis zu sechs Milliarden
Euro zum Ausgleich von Energie- und Inflationskosten in Aussicht
gestellt. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hatte Mitte März
jedoch kritisiert, dieser Härtefallfonds sei so konstruiert, dass die
meisten Fälle darin nicht berücksichtigt würden.