Kostensteigerungen belasten Ergebnis von Medizinkonzern B.Braun

Kassel/Melsungen (dpa) - Gestiegene Kosten für Energie, Rohstoffe und
Logistik haben das Ergebnis des Medizintechnik-Herstellers B.Braun im
Geschäftsjahr 2022 deutlich belastet. Der Überschuss sank auf 211,7
Millionen Euro nach 300,1 Millionen Euro im Vorjahr. Grund dafür
seien hohe Aufwendungen für die Aufrechterhaltung der
Lieferfähigkeit, sagte die Vorstandsvorsitzende Anna Maria Braun am
Donnerstag in Melsungen. Hinzu gekommen seien außerplanmäßige
Abschreibungen für eingestellte Projekte.

Dennoch stieg der Umsatz 2022 währungsbereinigt im Vergleich zum
Vorjahr um 3,6 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro. Fast alle Regionen
und weite Teile des Portfolios hätten zugelegt, sagte Braun.
Gestiegen sei insbesondere die Nachfrage nach Knie- und
Hüftimplantaten sowie chirurgischen Instrumenten und Nahtmaterial, da
weltweit nach der Corona-Pandemie wieder mehr planbare Operationen
erfolgten. Rückläufig war der Umsatz etwa bei Masken und Handschuhen.


«Mit der Ergebnissituation sind wir nicht zufrieden», sagte Braun.
Das Unternehmen, das unter anderem Kanülen, Nährlösungen,
chirurgische Instrumente und Pflaster herstellt, habe mit weltweiten
Maßnahmen zur Verbesserung seiner Profitabilität frühzeitig
gegengesteuert. So habe es seine Produktivität, Strukturen und
Prozesse kritisch geprüft und in der Folge auch gezielt Arbeitsplätze
abgebaut - die Zahl der Mitarbeiter sank demnach von 66 778 auf 65
055 (Stand 31. Dezember 2022). «Damit haben wir unser Ergebnis
stabilisiert - auch wenn Preiserhöhungen und Kostensenkungen die
negativen Effekte nicht vollständig kompensieren konnten.»

Für dieses Jahr geht der Medizintechnik-Hersteller, der in
Deutschland fast 15 800 Menschen beschäftigt, von einer positiven
Umsatz- und Ergebnisentwicklung aus. Gleichzeitig erwartet der
Konzern, dass das aktuell hohe Preisniveau bei Rohstoffen, Energie
und Logistikdienstleistungen kurz- bis mittelfristig anhalten wird.
«Daher wird B.Braun die bereits 2022 begonnenen strukturellen
Anpassungen 2023 fortsetzen und intensivieren», sagte Braun.