Verdi erhöht den Druck - Warnstreiks in Berlin und Brandenburg

Berlin (dpa/bb) - Mit neuerlichen Warnstreiks in Berlin und
Brandenburg erhöht die Gewerkschaft Verdi seit Donnerstagmorgen den
Druck auf die Arbeitgeber vor der nächsten Verhandlungsrunde.
Betroffen sind unter anderem die landeseigenen Krankenhäuser, die
Stadtreinigung und die Wasserbetriebe. Die Aktionen seien am Morgen
wie geplant angelaufen, sagte Gewerkschaftssprecher Max Manzey am
Donnerstag. «Die Beteiligung ist gut.» Allein bei den
Vivantes-Kliniken und der Charité seien bislang rund 1000 Teilnehmer
gezählt worden.

In Brandenburg waren Stadtverwaltungsbeschäftigte in Frankfurt
(Oder) und Eisenhüttenstadt für Donnerstag aufgerufen, die Arbeit
niederzulegen. In Eisenhüttenstadt waren auch die Kitas betroffen.
Auch hier seien die Warnstreiks angelaufen, sagte ein Sprecher. In
Frankfurt ist am Vormittag eine Kundgebung vor dem Stadthaus geplant.
In Berlin soll es ebenfalls eine Kundgebung vor dem Innenministerium
geben.

Die Charité hatte zuvor angekündigt, dass erneut planbare, nicht
dringende Eingriffe verschoben werden müssten. Zeitkritische
Tumoroperationen, Transplantationen, Operationen von Kindern, die
Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Schlaganfall,
Herzinfarkt und anderen Notfällen sollen hingegen nicht verschoben
werden.

Die Berliner Stadtreinigung stellte die Menschen darauf ein, dass
Bio-, Restmüll-, und vielerorts auch Wertstofftonnen erst wieder nach
dem Wochenende geleert werden könnten. Die Recyclinghöfe bleiben
voraussichtlich von Donnerstag bis einschließlich Samstag
geschlossen.

Verdi und der Beamtenbund dbb verhandeln aktuell bundesweit über neue
Tarife für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und
Kommunen. Sie fordern 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn.
Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar
ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung
von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in
Höhe von insgesamt 2500 Euro. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am
Montag.