Etwas mehr Tuberkuloseerkrankungen 2022 in Bayern

München (dpa/lby) - Die Zahl der an Tuberkulose erkrankten Menschen
in Bayern ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Nach 524 Fällen
im Jahr 2021 registrierten die Behörden 588 Erkrankte, wie das
bayerische Gesundheitsministerium am Mittwoch in München mitteilte.
«Mit lediglich rund fünf Fällen jährlich pro 100 000 Einwohner sind

wir ein Niedriginzidenzland», erläuterte Gesundheitsminister Klaus
Holetschek (CSU). «Blicken wir jedoch auf die weltweiten Zahlen,
sieht das ganz anders aus: 2021 starben 1,6 Millionen Menschen an
Tuberkulose.»

Auch in den osteuropäischen Ländern sind die Fallzahlen oftmals
deutlich höher als hierzulande. Deshalb werden Flüchtlinge aus der
Ukraine bei ihrer Ankunft in einer Gemeinschaftsunterkunft
routinemäßig auf die Infektionskrankheit untersucht. Sie kann
unbehandelt zum Tod führen, ist bei strikter Einhaltung der Therapie
aber gut behandelbar. Dafür müssen die Erkrankten teils mehrere
Monate lang Medikamente nehmen und werden für diese Zeit wegen der
Ansteckungsgefahr entweder im Krankenhaus oder Zuhause isoliert.

Nachdem die Zahl der gemeldeten Tuberkulosefälle in Bayern in den
Jahren 2010 bis 2014 relativ konstant war, kam es 2015 und 2016
kurzzeitig zu einem kräftigen Anstieg auf gut 1000 Fälle. Seit 2017
sinkt die Zahl der Tuberkulosefälle jedoch wieder.

Wie in den Vorjahren waren im vergangenen Jahr in Bayern Männer
häufiger als Frauen betroffen, am meisten in der Altersgruppe der 20-
bis 29-Jährigen. Die durch Bakterien ausgelöste Krankheit befällt
hauptsächlich die Lunge, es können aber auch andere Organe betroffen
sein.