Johnson gibt sich vor «Partygate»-Befragung zuversichtlich

London (dpa) - Der britische Ex-Premierminister Boris Johnson hat
sich vor einer Befragung im Parlament zur «Partygate»-Affäre um
verbotene Feiern auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie zuversichtlich
gezeigt. Der konservative Politiker sprach am Mittwoch in London von
schlüssigen Beweisen, dass er das Unterhaus weder absichtlich noch
leichtfertig in die Irre geführt habe. Die Befragung durch einen
Parlamentsausschuss soll um 15.00 Uhr (MEZ) beginnen. Johnson sagte:
«Der Ausschuss hat nicht den Schnipsel eines Beweises vorgelegt, um
zu zeigen, dass ich es getan habe.»

Während der Pandemie gab es in der Downing Street mehrere
Lockdown-Partys. Johnson hatte damals im Parlament angegeben, es
seien keine Regeln gebrochen worden und er habe keine Kenntnis von
Feiern gehabt. Der Ausschuss soll nun klären, ob er das Unterhaus
absichtlich belogen hat. In diesem Fall droht ihm eine längere
Suspendierung, die auch zum Verlust seines Abgeordnetenmandats führen
könnte. Johnson hat falsche Angaben eingeräumt, einen Vorsatz aber
strikt zurückgewiesen.

Der konservative Abgeordnete Peter Bone sagte dem Sender Sky News am
Mittwoch, er glaube nicht an eine Suspendierung Johnsons. Es gebe
keinen Beweis, dass der Ex-Regierungschef gelogen habe. In
«Abertausenden» WhatsApp-Nachrichten habe der Ausschuss in seiner
monatelangen Untersuchung keine Hinweise darauf gefunden.