Mehr als 130 Patienten in Schweinfurt wohl mit Norovirus infiziert

Schweinfurt (dpa/lby) - Im Schweinfurter Leopoldina-Krankenhaus haben
sich mehr als 130 Patienten vermutlich mit dem Norovirus infiziert.
Das Norovirus ist sehr leicht übertragbar und gehört zu den weltweit
häufigsten Erregern für plötzlich auftretenden Brechdurchfall. Es
kann auch zu Fieber und Kopfschmerzen führen und sorgt typischerweise
in den Wintermonaten für die meisten Erkrankungen. «Die bisher
vorliegenden Laborergebnisse und die Symptomatik der Betroffenen
deuten sehr stark auf eine Infektion mit dem Norovirus hin», teilte
die Klinik am Dienstag mit.

Die Betroffenen seien isoliert worden. Die Ursache für die
Infektionswelle sei noch unklar. Erstmals hatten Patienten am Sonntag
über Beschwerden geklagt. Das städtische Krankenhaus verfügt über 7
09
Planbetten.

Am Montag ordnete die Krankenhausleitung einen Stopp geplanter
Operationen mit der Ausnahme von Notfällen an. Die Hygienemaßnahmen
wurden ausgeweitet. Auch andere Medien hatten darüber berichtet.

Da sich das Infektionsgeschehen seit Montag nicht weiter zugespitzt
habe und es dem Großteil der betroffenen Patientinnen und Patienten
besser gehe, solle am Mittwoch der Regelbetrieb wieder aufgenommen
werden, hieß es am Dienstag. Beim Personal habe es nicht besonders
viele Erkrankte gegeben. Das Besuchsverbot solle am Donnerstag wieder
aufgehoben werden.

Norovirus-Infektionen gerade in Krankenhäusern kommen immer wieder
vor. Warum Noroviren gerade in den Wintermonaten viele Menschen krank
machen, ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts nicht genau
geklärt. Möglich wäre, dass das Virus in der kalten Jahreszeit besser

überleben kann. Oder dass der Erreger leichter weitergegeben werden
kann, weil sich eher viele Menschen auf engem Raum aufhalten.

Wenn das Norovirus im Spiel ist, setzt die Krankheit meist plötzlich
ein. Wenn man sich infiziert hat und brechen muss, gelangen wiederum
kleinste virushaltige Tröpfchen in die Luft, die sehr ansteckend
sind. Auch über Schmierinfektionen von Mensch zu Mensch und über
verunreinigte Gegenstände wie Türgriffe und rohe Lebensmittel kann
man sich anstecken. Vorbeugend ist gründliches Händewaschen wichtig.