Vogelgrippe-Virus in Deutschland erstmals bei Füchsen nachgewiesen

Hannover (dpa) - Erstmals ist bei Füchsen in Deutschland nach Angaben
des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums das hochansteckende
Vogelgrippe-Virus H5N1 nachgewiesen worden. Das
Friedrich-Loeffler-Institut habe als nationales Referenzlabor die
Infektionen von insgesamt vier Tieren bestätigt, teilte das
Ministerium in Hannover am Montagabend mit. Eine veränderte
Gefahrenlage für Menschen gebe es nicht. Die zuletzt vermehrten
H5N1-Nachweise bei Säugetieren müssten aber genau beobachtet werden.
Das Ministerium rief deshalb Landkreise mit einem erhöhten Aufkommen
an infizierten Wildvögeln auf, tot aufgefundene oder erlegte
Säugetiere verstärkt einsenden und überprüfen zu lassen.

Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine
Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln und anderen
Vögeln vorkommt. Experten befürchten, dass sich das Virus immer mehr
an Säugetiere anpasst und dadurch auch dem Menschen gefährlicher
werden könnte. Infektionen waren in den vergangenen Monaten auch bei
anderen Säugetieren wie Seehunden, Waschbären, Bären, Mardern und
Nerzen nachgewiesen worden. Nachweise bei Füchsen gibt es laut dem
Ministerium seit 2020 unter anderem in Schweden und Finnland.

Um die Ausbreitung des Virus zu erfassen, werden laut dem
Landwirtschaftsministerium seit vergangenem Jahr Prädatoren wie
Füchse, Waschbären und Mader in einem Monitoring auf Influenzaviren
untersucht. Bei den bislang 179 Untersuchungen seien nun die ersten
Nachweise bei Füchsen festgestellt worden. Es sei wahrscheinlich,
dass sich die Füchse durch den Kontakt mit infizierten Wildvögeln
angesteckt hätten.