Warnstreik von Ärzten in kommunalen Krankenhäusern im Norden

Bad Segeberg (dpa/lno) - Der Marburger Bund hat Ärztinnen und Ärzte
an kommunalen Krankenhäusern in Schleswig-Holstein für Dienstag zu
einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. «Die Vereinigung kommunaler
Arbeitgeber zeigt auch nach zwei Verhandlungsrunden kein ernsthaftes
Verhandlungsinteresse», erklärte der Landesvorsitzende Michael
Wessendorf am Montag. Auch für angestellte Ärztinnen und Ärzte sei
die Belastung durch die Inflation spürbar.

Nach Angaben des Marburger Bundes sind zu dem 24-stündigen Warnstreik
ab Mitternacht rund 2000 Ärztinnen und Ärzte aufgerufen. Eine
zentrale Kundgebung für Ärztinnen und Ärzte der nördlichen
Landesverbände ist in Hamburg (12.00 Uhr) geplant.

Die Notfallversorgung in den Krankenhäusern sei sichergestellt,
kündigte der Marburger Bund an. Alle Notfälle würden behandelt,
ebenso alle stationär aufgenommenen Patienten. Vom Streik verschont
seien nicht aufschiebbare Operationen und Therapien. Auch Patienten,
die von ihrem Haus- oder Facharzt mit der Bitte um sofortige
Behandlung eingewiesen würden, könnten behandelt werden.

Der Marburger Bund fordert einen Ausgleich der seit der letzten
Entgelterhöhung aufgelaufenen Inflation und zusätzlich eine weitere
Steigerung der Entgelte um 2,5 Prozent. Die Verhandlungen werden am
3. und 4. April in Berlin fortgesetzt.