Warnung vor Hantavirus-Infektion beim Frühjahrsputz

Eine kleine Maus kann großen Schaden verursachen. Ihr Kot kann den
Hantavirus übertragen, was in einigen Fällen fatale Folgen hat.

Heidelberg (dpa/lsw) - Wer bei steigenden Temperaturen Gartenmöbel
aus der Hütte holen, den Dachboden entrümpeln oder die Garage kehren
will, sollte auf den Hantavirus achten. Das Gesundheitsamt des
Rhein-Neckar-Kreises warnt vor der Infektion durch die Rötelmaus. Die
infizierten Tiere scheiden die Viren über Speichel, Urin und Kot aus.
Außerhalb des Wirts können die Viren mehrere Wochen infektiös
bleiben. Deshalb können die Viren auch ohne einen direkten Kontakt
mit der Maus zusammen mit aufgewirbeltem Staub eingeatmet werden oder
über die Schleimhäute in den Körper gelangen.

Laut Gesundheitsamt verläuft eine Infektion meist unbemerkt oder nur
mit milden Symptomen. Möglich sind laut der Behörde aber auch
grippeähnliche Symptome mit plötzlich einsetzendem Fieber, Kopf- und
Rückenschmerzen oder mit Übelkeit und Erbrechen. In schweren Fällen
können Nierenfunktionsstörungen bis zum Nierenversagen auftreten.

Bei Verdacht auf eine Erkrankung sollte der Hausarzt konsultiert
werden. Eine Impfung oder eine spezielle medikamentöse Therapie gegen
Hantaviren existierten nicht, so das Gesundheitsamt, aber Fieber oder
grippeartige Schmerzen könnten mit Medikamenten behandelt werden.

Für einen unbeschwerten Frühjahrsputz sollten Handschuhe und Masken
getragen werden, Räume vor dem Reinigen 30 Minuten gelüftet und
Oberflächen befeuchtet werden, um das Aufwirbeln von Staub zu
vermindern. Mäusekadaver und Exkremente sollten vor der Entsorgung
mit handelsüblichen Desinfektionsmitteln benetzt werden.

Der Name «Hantavirus« leitet sich laut Robert Koch-Institut vom
koreanischen Fluss Hantan-gang ab. Während des Koreakrieges Anfang
der 50er Jahre erkrankten mehrere Tausend Soldaten an einem schwer
verlaufenden Fieber. Das für die Erkrankungen verantwortliche Virus
konnte später identifiziert werden und erhielt den Namen «Hantaan».