Impfaktion wegen Windpocken-Fällen in Ukraine-Ankunftszentrum Tegel

Berlin (dpa/bb) - Wegen bislang sieben Windpocken-Fällen im Berliner
Ukraine-Ankunftszentrum Tegel ist eine große Impfaktion zur
Eindämmung der hoch ansteckenden Krankheit angelaufen. Menschen aus
dem betroffenen Wohnbereich, die keinen Impfschutz haben, erhalten
eine Vierfach-Impfung gegen Mumps, Masern, Röteln und Windpocken, wie
das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) mitteilte. Demnach
begannen die Impfungen am Donnerstagmorgen. Bis zum Nachmittag seien
rund 250 Menschen geimpft worden, sagte ein LAF-Sprecher.

Zunächst standen demnach 600 Dosen zur Verfügung. Sprachmittler
hätten auf Ukrainisch und Russisch über die Impfung aufgeklärt. Bei
den sieben Windpocken-Fällen handelt es sich laut dem Sprecher um
Kinder und Erwachsene. Die Erkrankungen seien in den vergangenen fünf
Tagen festgestellt worden. Als erste Maßnahme sei der betroffene
Wohnbereich bereits am Mittwoch isoliert worden. Betroffen davon
waren demnach 650 Menschen.

«Nach der erfolgten Impfung kann der Isolationsbereich sofort
verlassen werden», betonte das LAF. Es habe auch eine Möglichkeit
gegeben, vorübergehend anderswo unterzukommen. Weitere Impfungen sind
laut LAF in Kürze auch in den übrigen Wohnbereichen des
Ankunftszentrums geplant.

Windpocken sind vor allem als Kinderkrankheit mit Fieber und
Hautausschlag bekannt. Bei Erwachsenen können die Verläufe allerdings
schwerer sein, etwa mit Lungenentzündungen. Besonders gefährdet sind
Schwangere. Ausgelöst werden Windpocken durch Varizella-Zoster-Viren.
Diese können unter anderem durch Tröpfchen übertragen werden. «Fast

jeder Kontakt zwischen einer ungeschützten Person und einem an
Windpocken Erkrankten führt zu einer Ansteckung», erklärt die
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Internet. Wer
die Krankheit durchgemacht hat, ist in der Regel lebenslang dagegen
immun.