Neue Multifunktionsarena in Eisenach wird deutlich teurer
Eisenach (dpa/th) - Unter anderem gestiegene Baupreise haben die
geschätzten Kosten für den Bau einer neuen Multifunktionsarena in
Eisenach in die Höhe getrieben. Statt der ursprünglichen 35 Millionen
Euro gehe die Stadtverwaltung nun von voraussichtlichen Gesamtkosten
von 42,5 Millionen Euro aus, teilte die Stadt am Dienstag mit. Dabei
gehe die Verwaltung von rund 6,6 Millionen Euro Eigenanteil aus.
Gründe für die gestiegenen Kosten seien neben genereller
Preissteigerung in der Baubranche im Zuge des russischen
Angriffskriegs gegen die Ukraine auch höhere Anforderungen zur
Energieeffizienz und des Denkmalschutzes. Bei den beiden letzten
Punkten gehe es vor allem darum, Förderrichtlinien zu erfüllen, um
etwa EU-Gelder zu erhalten. Allerdings räumte Eisenachs
Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) ein, dass die bisherigen
Kosten «durch fehlende Fachplanungen» als zu niedrig angesetzt worden
seien.
«Der Bau der Wartburgarena ist neben dem städtischen Breitbandausbau
das wichtigste Infrastrukturprojekt der Stadt Eisenach», betonte
Wolf. Es gehe nicht nur um die Handballer, «die auf dem Weg in die
Erste Bundesliga sind», sondern auch um Impulse für Sport insgesamt,
Veranstaltungen und eine städtebauliche Aufwertung des Areals.
Eisenach benötigt nach Angaben der Verwaltung Sportstätten für den
Schul-, Wettkampf- und Vereinssport. So entspreche die aktuell größte
Sporthalle nicht den Anforderungen der 1. Handballbundesliga.
Der Neubau soll auf dem Industriedenkmal «O1» entstehen. Dabei
handelt es sich um ein ehemaliges Stammwerk der
BMW-Automobilproduktion. Das Areal ist seit mehr als 20 Jahren ohne
Nutzung. Der Neubau soll in der denkmalgeschützten Gebäudehülle
errichtet werden.
Bund und Land haben bereits eine Teilfinanzierung zugesagt, zudem
wird mit Fördergeldern aus den Bereichen Städtebau, Sportstätten und
Denkmalschutz gerechnet.