Rückenschmerzen plagen viele Menschen in Sachsen

Dresden (dpa/sn) - Fast ein Drittel der Frauen und knapp ein Viertel
der Männer in Sachsen waren 2021 mindestens einmal wegen
Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung. Das ging am Dienstag aus
einer Analyse der Krankenkasse Barmer zum Tag der Rückengesundheit
(15. März) hervor. Mit einem Anteil von rund 43 Prozent sind vor
allem 80- bis 89-Jährige betroffen, aber auch knapp 15 Prozent der
20- bis 29-Jährigen. Über alle Altersgruppen hinweg waren es laut
Barmer insgesamt gut ein Viertel der Einwohner im Freistaat. In
Sachsen hat die Barmer nach eigenen Angaben rund 320 000 Versicherte.
Das sind 8 Prozent der Bevölkerung im Freistaat.

Es sei wichtig, die Ursache der Rückenschmerzen festzustellen,
ernsthafte organische Erkrankungen auszuschließen und chronische
Schmerzen zu verhindern, forderte Barmer-Landesgeschäftsführer Fabian
Magerl. Menschen, die von Rückenschmerzen geplagt sind, ermutigte er
zum Hausarztbesuch. Häufig sei Bewegungsmangel ein Grund der Probleme
- Stress und psychischer Druck verstärkten die Verspannungen in der
Nacken- und Rückenmuskulatur. Mit Treppensteigen, Spaziergängen oder
Radfahren lasse sich dem vorbeugen.

Laut einer Erhebung der Techniker Krankenkasse (TK) haben
Beschäftigte in Sachsen 2022 pro Kopf im Schnitt rund 1,1 Tage
aufgrund von Rückenbeschwerden am Arbeitsplatz gefehlt. Die TK wies
in einer Mitteilung weiter darauf hin, dass die Entscheidung etwa zu
einer Operation abgewogen und kritisch hinterfragt werden sollte.
«Mehr als acht von zehn Eingriffen sind unnötig.» Laut TK kamen 87
Prozent von rund 7800 Betroffenen, die an einem entsprechenden
Zweitmeinungsprogramm teilnahmen, ohne sie aus. Ihnen sei mit einer
schonenderen Therapie, etwa durch Muskelaufbau, geholfen worden.