Kreis Spree-Neiße kämpft gegen Schweinepest - bereits 900 Funde

Neuhausen (dpa/bb) - Mit Fallwildsuche, Drohnen und Kadaversuchhunden
stemmt sich der Landkreis Spree-Neiße im Süden Brandenburgs gegen die
grassierende Afrikanische Schweinepest (ASP). Derzeit würden jeden
Tag zwischen 10 und 15 tote Wildschweine gefunden, berichtete
Amtstierarzt Helfried Kröber am Dienstag bei einem Besuch des
Landeskrisenstabes vor Ort im Seuchengebiet. Täglich suchten bis zu
100 freiwillige Einsatzkräfte mit etwa sieben Hundeführern das Gebiet
ab. Sie erhalten eine Aufwandsentschädigung. Ab dem kommenden Monat
arbeitet der Landkreis mit vier Firmen aus der Region zusammen.

Brandenburgs Verbraucherschutzstaatssekretärin Antje Töpfer sprach
von einer sehr angespannten Situation in der Region im Süden. «Die
Seuchenbekämpfung ist kein Sprint sondern ein Marathon.» Es müsse
verhindert werden, dass sich die Tierseuche Richtung Norden
ausbreite, so Töpfer. Dafür müsse unter Mithilfe der Jäger die
doppelt eingezäunte Weiße Zone entlang der A15 als nördliche Grenze
möglichst schnell frei von Schwarzwild sein. Nach Angaben des
Landkreises ist auch die Planung für einen Zaun zum Schutz des
Spreewaldes im Westen abgeschlossen. Sollte es dort Funde geben,
könne rasch reagiert werden.

Laut Landrat Harald Altekrüger gibt es über 900 Funde seit September
2020, nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums sind davon 794
ASP-Fälle bestätigt. Der Seuchendruck komme aus dem Osten, aber auch
aus Sachsen im Süden, erläuterte der CDU-Politiker. Das benachbarte
Bundesland verfolge eine andere Strategie als Brandenburg und habe
beispielsweise keine Kerngebiete ausgewiesen, die mit einem festen
Zaun umschlossen werden. Um solche Kerngebiete wurde in Brandenburg
ein zweiter Zaun gezogen - in dieser sogenannten Weißen Zone werden
die Wildschweine geschossen.

Töpfer sieht für das gesamte Land, dass die Bekämpfungsmaßnahmen
wirken. Es sei gelungen, die Seuche aufzuhalten, erste Kerngebiete
seien bereits wieder aufgehoben worden, vor allem im Norden.