Aufklärungsprojekt «Liebesleben» startet an Schulen

Mainz (dpa/lrs) - «Was mache ich, wenn mein Partner kein Kondom
benutzen will?» Fragen wie diese rund um die sexuelle Gesundheit
sollen Heranwachsenden im Alter zwischen 12 und 18 Jahren künftig an
rheinland-pfälzischen Schulen bei dem Aufklärungsprojekt
«Liebesleben» beantwortet werden. Der Startschuss dazu fiel am
Dienstag an einer Realschule plus in Mainz mit Vertretern der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sowie
Bildungsministerin Stefanie Hubig und Gesundheitsminister Clemens
Hoch (beide SPD).

Schritt für Schritt soll den weiterführenden Schulen in dem
Bundesland das Angebot zur Teilnahme gemacht werden. Rheinland-Pfalz
hat damit nach Angaben der Bundeszentrale deutschlandweit eine
Vorreiterrolle. Jugendliche hätten viele Fragen zu Liebe,
Partnerschaft und Sexualität, sagte Hubig bei der Vorstellung des
Projekts. Die Schulen seien der richtige Ort, die jungen Menschen
altersgerecht mit seriösen Informationen zu versorgen. Im Internet
und auf Social-Media-Kanälen gebe es zu den Themen «viel Verzerrtes,
Fehlerhaftes und Herabsetzendes». Minister Hoch erklärte, bei sexuell
übertragbaren Krankheiten wie Chlamydieninfektionen und Syphilis gebe
es wieder eine Zunahme. Wichtig sei, die Themen nicht zu
stigmatisieren, sondern offen darüber zu reden.

Bei «Liebesleben» stattet die Bundeszentrale Beratungsstellen und
Schulen mit einem Methoden- und Materialkoffer aus, der im Unterricht
und bei Projekten eingesetzt werden kann. Außerdem geht es um die
Qualifizierung von Fach- und Lehrkräften, um Methoden und Materialien
des Projekts in möglichst vielen Schulen zu verankern.